Fürstenfeldbruck:Sozialhilfe höher als Hartz IV

Von der Zusatzleistung des Landkreises profitieren nicht alle

Sozialhilfeempfänger und Hartz-IV-Empfänger aus dem Landkreis erhalten seit Jahresbeginn unterschiedlich hohe staatliche Unterstützung. Weil der Landkreis die Sozialhilfe aufgestockt hat, zahlt er erwachsenen Sozialhilfebeziehern nunmehr 430 Euro im Monat. Hartz-IV-Empfänger, also Personen, die von Arbeitslosengeld II leben, erhalten indes nur den bundesweit einheitlichen Satz, der zum 1. Januar auf 409 Euro erhöht wurde. Für sie ist der Landkreis allerdings nicht zuständig.

Für Sozialhilfebezieher schon. Denen hatte der Kreistag im Dezember einen monatlichen Zusatzbeitrag von 21 Euro als freiwillige Leistung genehmigt. Allerdings soll der Zusatzbeitrag nicht, wie von der Kreisverwaltung gewünscht, lediglich zweimal im Jahr - zum 1. Juli und 1. Dezember - als Summe von jeweils 126 Euro ausbezahlt werden, sondern jeweils monatlich in die dann auf 430 Euro erhöhte Unterstützung einfließen. Dafür stimmte der Kreisausschuss, die endgültige Entscheidung trifft der Kreistag.

"Wir waren uns im Kreistag einig, dass wir für diesen Personenkreis etwas tun wollen", erinnerte Landrat Thomas Karmasin (CSU) jetzt noch einmal an die vor Jahresfrist getroffene Entscheidung. Die Verwaltung hätte die Stichtagsauszahlung bevorzugt, die aus ihrer Sicht weniger aufwendig ist und den Sozialhilfeempfängern durch die Gewährung höherer Einmalbeträge Neuanschaffungen erleichtern würde. Die Zusatzleistung muss der Landkreis selbst bezahlen. Im vierten Quartal 2016 gab es im Landkreis 1057 Sozialhilfefälle. Weil in manchen Fällen mehrere Personen eine Bedarfsgemeinschaft bilden, bedeutete dies 1876 Personen, die Unterstützung durch das Sozialamt erhalten.

© SZ vom 18.02.2017 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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