Fürstenfeldbruck:Soundkünstler am Mischpult

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Mit Lichteffekten, besondern Getränken und DJs und einem Bällebad können die Besucher im Buck Rogers die Welt des Hip-Hop kennenlernen. (Foto: privat)

Veranstaltungsreihe im Buck Rogers soll Besuchern den komplexen Kosmos des Hip-Hop näherbringen

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Eine neue Veranstaltungsreihe im Brucker Club "Buck Rogers" soll zeigen, dass der Landkreis kulturell nicht nur etwas für Freunde von klassischer Musik und bildender Kunst zu bieten hat, sondern auch für junge Menschen eine Alternative zum Abendprogramm im nahen München sein kann. "Fly High" heißt die Reihe, die von Kristian Kovacs, Mitglied der Brucker Hip-Hop-Band "Der Zweig", organisiert wird. Mit hochwertigen, national und international bekannten DJs will er zeigen, dass Bruck kein verschlafenes Nest ist und dass die Hip-Hop-Kultur mehr ist, als Herumzappeln zu tiefen Bässen. An diesem Freitag ist DJ Sixkay zu hören, der von November an mit zwei Mitgliedern von "Blumentopf", einer der bekanntesten Deutschen Hip-Hop-Bands, auf Tour geht.

"Der DJ ist ja mittlerweile das, was vor 20 Jahren die Liveband war. Der Job gewinnt immer mehr an Bedeutung, deswegen muss man sich immer weiter entwickeln", sagt Kovacs, der selbst als DJ Doppel Ka auflegt. Mit dem Bild des DJ, der einfach eine Playlist auf dem Computer abspielt und dabei mit in die Luft gestreckten Händen die Atmosphäre anheizt, habe der Beruf nichts zutun. Vielmehr versteht Kovacs den DJ als Kreativen, dessen wichtigste Aufgabe es ist, die Stimmung des Publikums zu lesen und musikalisch darauf zu reagieren. Viele DJs würden heute auch als Produzenten arbeiten und ihre eigenen Songs kreieren. "Eigentlich jeder DJ spielt außerdem mindestens ein Instrument, meist Schlagzeug oder Klavier, um die eigenen Ideen umsetzen zu können", so Kovacs. Auch das Vermischen der Beats verschiedener Songs mit den Texten sei eine Kunst. "Du musst entscheiden, welcher Text zu welcher Melodie passt. Wenn du am Pult stehst und beispielsweise etwas aus einem 20 Jahre alten Lied anspielt und die Leute erinnern sich und dann kommt auf die Melodie aber der Text eines aktuellen Liedes und alles passt, dann ist das schon der Wahnsinn".

Bei den Fly-High-Veranstaltungen sind jeweils zwei DJs zu hören, der Gast und aktuell Kovacs als "Haus-DJ". Im Gegensatz zu anderen Hip-Hop-Partys spielen die beiden nicht nacheinander, sondern abwechselnd. "Das ist noch einmal ein kreativer Impuls. Man reagiert aufeinander, schaut, was der andere macht. Kann einspringen, wenn er vielleicht einen Hänger hat." Um eine authentische Atmosphäre zu schaffen, gibt es bei den Veranstaltungen besondere Getränke - die es sonst nicht im Buck Rogers und laut Kovacs auch sonst nur ganz selten in Deutschland gibt. "Wir bieten Dinge an, die bei den Hip-Hop-Stars absolut "In" sind und die man in New Yorker oder Pariser Clubs bekommt." "Alize", "Hpnotiq" und "Hulk", heißen diese In-Getränke. "Ich glaube, das ist ein besonderes Erlebnis, wenn man sein Lieblingslied hört und dazu trinkt, was der Star trinkt", ist Kovacs überzeugt." Für den Spaß gibt es außerdem ein Bad aus 10 000 goldenen Bällen, in dem die Besucher herumtoben können.

Trotz aller Party-Stimmung ist es Kovacs wichtig zu betonen, dass es keine "08/15-Veranstaltung" ist. Bei der Auswahl der Gast-DJs legt er Wert darauf Künstler zu finden, die sich mit der Musik auskennen und ihr Handwerk verstehen. So kommt nach DJ Sixkay in dieser Woche in der kommenden Woche DJ Rapture nach Fürstenfeldbruck, ein international bekannter Künstler, der in diesem Jahr bereits vier Nummer Eins Hits für die deutschen Hip-Hop-Charts produziert hat. "Es ist schon spannend, wenn da jemand kommt, der auch in Dubai oder für die Society in Ibiza auflegt.", freut sich Kovacs.

"Fly High", im Buck Rogers, an diesem Freitag, 23. Oktober, von 22 Uhr an mit DJ Sixkay. Weitere Termine jeweils Freitags.

© SZ vom 22.10.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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