Fürstenfeldbruck:Sicherheitstipps

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Worauf Senioren am Steuer achten müssen

Aufmerksamkeit, schnelle Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit sind Grundvoraussetzungen für die Teilnahme im Straßenverkehr. Bei älteren Menschen freilich lässt die Leistungsfähigkeit nach. Das wirkt sich auch am Steuer eines Fahrzeugs aus. Der Automobilclub ADAC, aber auch der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) geben deshalb Tipps, auf welche gesundheitlichen Aspekte Senioren achten müssen, bevor sie sich ans Steuer setzen.

Der DVR empfiehlt auch, ältere Autofahrer dazu zu ermuntern, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Zudem bieten Verkehrsklubs wie der ADAC oder auch Fahrschulen speziell auf die ältere Klientel zugeschnittene Fahrertrainings an.

Sehen

Schlechter zu sehen, gehört zu den ersten Zeichen des Alterungsprozesses. Vor allem bei Dämmerung oder nachts sehen ältere Menschen schlechter. Das Auge stellt sich langsamer um und braucht länger, um das Blickfeld abzutasten. Bei der Risikoabschätzung im Dunkeln müssten ältere Verkehrsteilnehmer deshalb besondere Sorghalt walten lassen, sagt der ADAC. Auch altersbedingte Augenerkrankungen wie der Grüne Star oder die Makula-Degeneration können sich erheblich auf die Fahrleistung auswirken. Deshalb rät der ADAC allen Autofahrern zum Besuch eines Augenarztes, wenn die Sehkraft nachlässt - vom 50. Lebensjahr an möglichst alle zwei Jahre, ab 60 dann jährlich.

Hören

Im Alter vermindert sich vor allem die Fähigkeit, hohe Frequenzen wahrzunehmen. Die aber bestimmen beispielsweise, ob man in der Entfernung das Martinshorn eines Rettungsfahrzeugs wahrnimmt. Der Hörverlust stellt sich schleichend ein und wird deshalb häufig gar nicht wirklich bemerkt.

Beweglichkeit

Beim Einparken oder Rückwärtsfahren fällt es älteren Menschen beim Steuern eines Autos zunehmend schwer, sich für den Schulterblick umzudrehen. Eine Bewegungseinschränkung kann auch beim Ein- und Aussteigen Probleme bereiten oder dann, wenn es die Situation erfordert, dass Gaspedal oder Bremse plötzlich entschlossen gedrückt werden müssen. Eine optimale Einstellung des Fahrersitzes kann helfen, aber auch Assistenzsysteme. Es gibt mittlerweile Parkassistenten, Abstandsregler, Spurassistenten, Notbremsassistenten, Navigationssysteme.

Aufmerksamkeit/Reaktion

Autofahren ist eine komplexe Tätigkeit, bei der die Aufmerksamkeit mehreren Dingen gleichzeitig geschenkt werden muss sowie jederzeit eine schnelle Reaktion gefordert sein kann. Die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung kann man trainieren, sagt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat, beispielsweise durch Gehirnjogging-Programme. Der ADAC empfiehlt, sich "voll und ganz auf das Autofahren zu konzentrieren" und zusätzliche Ablenkungen zu vermeiden.

Krankheiten/Medikamente

Wenn mehrere Erkrankungen gleichzeitig auftreten - Fachleute sprechen dann von Multimorbidität - und diese auch noch die Einnahme mehrerer Medikamente notwendig machen, kann das die Fahreignung "zum Teil erheblich einschränken", weiß man beim ADAC. Ein Gespräch mit dem Arzt über die Auswirkungen beim Autofahren ist deshalb sinnvoll. Typische Erkrankungen im Seniorenalter, die auch Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit haben, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Parkinson und Demenz.

© SZ vom 23.09.2017 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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