Fürstenfeldbruck:Sein und Schein

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Lichter waren in den Fenstern der Jexhof-Fassade während des vergangenen Lockdown-Advents zu sehen. (Foto: Leonhard Simon)

Am diesjährigen Tag des offenen Denkmals beteiligen sich Jexhof, Historischer Verein und Förderverein Spielberg

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Das kulturelle Angebot für den deutschlandweiten Tag des offenen Denkmals an diesem Sonntag fällt im Landkreis mager aus. Lediglich das Bauernhofmuseum Jexhof bei Schöngeising, der Historische Verein für Fürstenfeldbruck und den Landkreis und der Förderverein Klosterhof Spielberg bieten Veranstaltungen an. Der Denkmaltag, der seit 1993 jedes Jahr am zweiten Sonntag im September stattfindet, steht heuer unter dem Motto "Sein und Schein" in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege und soll aufzeigen, dass der Schein oft trügt.

"Viele Sprichwörter greifen das Verhältnis von Täuschung und Realität auf. In vielen Bereichen unseres Lebens werden wir Teil einer "vorgetäuschten Wirklichkeit" heißt es im Bundesprogramm. Deshalb sollen am Tag des offenen Denkmals 2021 Illusionen, Täuschungen und die Originalität von Denkmalen offengelegt werden. "Denkmale können nur dann Geschichten erzählen, wenn die Spuren der Historie zu erkennen sind". Der Historische Verein Fürstenfeldbruck bietet eine Führung durch sein Archäologisches Museum im Museum Fürstenfeld an. "Mehr Sein als Schein - warum ein einfacher Scherben oft mehr aussagt als ein Goldfund" lautet das Thema mit Museumskurator Fritz Aneder. Es geht auch darum, weshalb es so wichtig ist, archäologische Funde professionell auszugraben und alle Details genau zu dokumentieren. "Nur so lassen sich oftmals wichtige Zusammenhänge entschlüsseln und Verbindungen zu anderen Funden und Fundstellen erkennen", sagt Aneder. Die Führung ist kostenlos, es gelten die normalen Eintrittspreise des Museums Fürstenfeld. Beginn ist um 14 Uhr im Foyer des Museums. Es gilt die 3- G-Regel. Anmeldung ist notwendig unter kontakt@hvf-ffb.de

Auf dem Jexhof spiegeln Beispiele von Scheinarchitektur dem Betrachter das Vorhandensein baulicher Elemente und Einrichtungen vor. In der Malerei wird versucht, durch Perspektive, Licht und Schatten Dreidimensionalität zu erzielen. "Sogar in der Populärkultur wird das Prinzip der optischen Täuschung für Kinderspielzeug, Werbung, Videospiele oder Filme verwendet", weiß Museumsleiter Reinhard Jakob. Anhand einiger illusionistischer Techniken wird die Künstlerin Ruth Strähhuber dies am Sonntag zeigen und zum Beispiel mit Bildern an der Fassade des Bauernhauses erklären. Für Schulkinder wird in der Zeit von 14 bis 16 Uhr die Führung "Um Zwei dabei" angeboten. Zudem können Kinder das Filzen lernen oder um 15 Uhr bei der Führung "Kinder führen Kinder" Interessantes am Jexhof entdecken. Anmeldung für das Filzen ist unter Telefon 08153/93250 notwendig.

Im Kloster Spielberg in der Gemeinde Oberschweinbach finden Führungen durch den Förderverein statt, und zwar um 11, 13 und 15 Uhr.

© SZ vom 11.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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