Fürstenfeldbruck:Schwimmen will gelernt sein

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Ohne Angst eintauchen können, auch ohne festen Grund unter den Füßen: Das sollen Schwimmkurse ermöglichen. (Foto: Johannes Simon)

Brucker SPD-Fraktion sieht die Stadt in der Pflicht, die Schulen besser zu unterstützen

In den vergangenen Jahren haben sich die Klagen über Kinder, die nicht Schwimmen können und es auch kaum lernen, gehäuft. Vor dem Hintergrund der vielen Badeunfälle dieses Jahres zeigt sich die Brucker Schulreferentin Claudia Calabrò alarmiert. In einem Antrag namens ihrer SPD-Fraktion mahnt sie ein höheres Engagement der Eltern, aber auch der Stadt an. Diese soll nun in Absprache mit den Grundschulen ermitteln, wo es hakt und wo sie als Sachaufwandsträger neue Angebote beim Schulschwimmen anstoßen sollte. Die SPD-Politikerin spricht sich zudem für eine Einbindung aller "wassersporttreibenden Organisationen wie Wasserratten und Wasserwacht" aus. Es soll geprüft werden, inwiefern diese Aufgaben übernehmen können und wollen, um einen flächendeckenden Schwimmunterrichts für Kinder sicherzustellen. Orientieren könne sich die Stadt, so die Stadträtin , an Projekten wie dem "Seepferdchen" in Nürnberg. Dort assistieren Vereinsübungsleiter den Lehrkräften. Ziel der städtischen Bemühungen müsse es sein, so Claudia Calabrò, "dass kein Grundschulkind die Schule verlässt, ohne Schwimmen zu können."

In ihrer Begründung verweist sie auf die manchmal eher stiefmütterliche Behandlung des Themas Schulschwimmen, das ein wichtiger Bestandteil des Sportunterrichts ist. Sie zitiert einen SZ-Bericht, demzufolge in Bayern mehr als ein Drittel aller Kinder die Grundschule als Nichtschwimmer verlassen. Der Schwimmunterricht in der Schule habe den Zweck, späteren Badeunfällen von Kindern und Jugendlichen vorzubeugen und diene damit der Gefahrenprävention im Alltag. Um so wichtiger wäre es, die Schulen zu unterstützen, für die das Schulschwimmen einen gewaltigen zeitlichen, personellen und finanziellen Aufwand bedeutet.

Die meisten Grundschulen geben von der dritten, teils bereits von der zweiten Klasse an Schwimmunterricht. Eine von insgesamt drei Sportstunden pro Woche ist dafür reserviert. In der Praxis findet dieser Unterricht meist über ein Halbjahr verteilt alle 14 Tage statt, Busfahrten und das Umkleiden kosten freilich viel Zeit.

© SZ vom 21.10.2015 / slg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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