Fürstenfeldbruck:Schüler werden nicht verteilt

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Situation am Viscardi-Gymnasium ist Thema im Kreistag

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Weder der Landkreis noch der zuständige Ministerialbeauftragte des Kultusministeriums können in Fürstenfeldbruck Schüler so einfach nach ihren Vorstellungen vom Viscardi-Gymnasium auf das Graf-Rasso-Gymnasium umverteilen. Damit ist es auch nicht möglich, von außen steuernd einzugreifen, wenn wie in diesem Jahr am Viscardi-Gymnasium 200 Schüler und am Rasso-Gymnasium nur 83 für das neue Schuljahr angemeldet werden. Selbst wenn das zur Folge hat, dass in einem Schulhaus die Klassenräume knapp werden und im anderen welche leer stehen. Am Donnerstag hat Landrat Thomas Karmasin (CSU) dem Kreistag das Ergebnis eines Gesprächs mit dem Ministerialbeauftragten und den beiden Schulleitern mitgeteilt. Laut Karmasin liegt der Ball demnach im Feld der Schulleitung. Es liegt am Leiter des Viscardi zu entscheiden, ob sein Gymnasium überfüllt ist. Und dieser habe gesagt, er komme mit sieben Eingangsklassen klar. Deshalb würden auch keine Schüler abgewiesen.

Ist eine Schule nicht überfüllt und werden alle Schüler aufgenommen, kann auch der Ministerialbeauftragte Stephan Zahlhaas nicht steuernd eingreifen, was sich der Landkreis als Sachaufwandsträger der beiden weiterführenden Schulen erhofft hatte. Die Aussage, klar zu kommen, hat aber auch für Oberstudiendirektor Walter Zellmeier, den Leiter des Viscardi Folgen. So lange es an einem anderen Gymnasium in Fürstenfeldbruck einen Leerstand an Klassenräumen gibt, ist der Landkreis laut Karmasin nicht dazu bereit, dem Viscardi für 2,5 Millionen Euro einen Erweiterungspavillon zu finanzieren. Ungeklärt blieb, ob das Bauamt des Landratsamtes zumindest die Planungen für einen Erweiterungsbau fortführt. Das forderte SPD-Kreisrat Michael Schrodi. Die Landkreisverwaltung ließ dem Oberstudiendirektor Zellmeier jedoch noch eine Hintertür offen. Würde ein konkreter Fehlbedarf an Räumen benannt, könnte eine Höchstzahl von Eingangsschüler festgelegt werden, was ab einem gewissen Limit doch noch Abweisungen nach sich ziehen würde. Auf jeden Fall wird die weitere Entwicklung beobachtet. Eine weitere Hoffnung von Karmasin beruht darauf, dass es der Rasso-Schulfamilie gelingt, die Qualitäten der Schule besser herausstellen, damit also attraktiver zu werden und in der Folge wieder mehr Schüler zu gewinnen.

© SZ vom 04.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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