Fürstenfeldbruck:Schubs in die Selbständigkeit

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Landratsamt, Industrie- und Handelskammer und Handwerk helfen angehenden Jungunternehmern mit Beratungstag

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

"Was ist denn das für eine Geschäftsidee, in Bayern Bier brauen zu wollen?!" Die Antwort auf seine Frage liefert der Gründer der Olchinger Biermanufaktur an diesem Dienstagmorgen gleich mit: "Gar keine, aber man muss sie einfach machen." Amendt ist ins Landratsamt eingeladen worden, um von seinem Schritt in die Selbständigkeit zu sprechen und mit Vertretern des Landkreises, von Industrie- und Handelskammer sowie Handwerkskammer für die Existenzgründermesse am 7. Juli zu werben. Die findet nun schon zum 13. Mal statt und ist mittlerweile zu einer festen Größe in der heimischen Wirtschaft geworden.

Werben für den Existenzgründertag am Samstag 7. Juli: Guido Amendt (von links),Barbara Magg, Harald Hof, Martina Drechsler, Harald Volkwein, Johann Stürzer und Michael Steinbauer. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Damit so manche Geschäftsidee nicht scheitert, möchten der Landkreis, die IHK und die Handwerkskammer mit der Gründermesse Unternehmertum nicht nur am Anfang fördern, sondern in den ersten Jahren auch aktiv begleiten.

"Nach vier Jahren sind immer noch 80 Prozent der Unternehmen am Markt", sagte der Existenzgründer-Berater Harald Hof von der IHK bei der Pressekonferenz am Dienstag im Landratsamt. Es seien die Firmen, deren Eigentümer sich frühzeitig und gut informiert hätten und die gut beraten worden seien. Hofs Zahlen stammen aus München und Oberbayern, einer wirtschaftlich weiter prosperierenden Region. Das sei für Neugründungen auch von Nachteil, merkte Johann Stürzer (CSU), der Wirtschaftsreferent des Kreistags, an. Wegen der Vollbeschäftigung im Landkreis seien weniger Fachkräfte zu bekommen, was einen Firmenstart schwieriger machen könne. Die Zahl der Gründungen, stellte Stürzer fest, habe deshalb auch abgenommen.

Das hält die Wirtschaftsförderin des Landkreises, Barbara Magg, aber nicht davon ab, die Gründermesse weiter zu veranstalten. Etwa 5000 Euro kann sie für den einen Veranstaltungstag ausgeben, um Jungunternehmern bei ihren ersten geschäftlichen Schritten mit vielen Ratschlägen zu helfen. Zu den Beratern zählen neben Harald Hof von der IHK und Kreishandwerksmeister Harald Volkwein auch Gründer wie Guido Amendt, der zusammen mit anderen Unternehmern Erfahrungen weitergeben und auch, wie Amendt betonte, auf vermeidbare Fehler hinweisen kann.

Dass heute nicht mehr nur "der Gewerbeschein für fünf Mark" ausreicht, um sich selbständig zu machen, daran erinnerte Volkwein und führte eine Reihe von Voraussetzungen auf, die Existenzgründungswillige unbedingt mitbringen müssten. Dazu gehöre auch ein schlüssiger Businessplan. Auch dazu wird Beratung angeboten. Die Rahmenbedingungen jedenfalls schätzt Volkwein so ein: "Die Zeit war noch nie so gut, einen Betrieb zu gründen und zu festigen, wie jetzt."

© SZ vom 27.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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