Fürstenfeldbruck:Schmaler Grat zur Straftat

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Polizei warnt vor Übertreibung in der Halloween-Nacht

Von Erich C. Setzwein

FürstenfeldbruckEs ist ja nicht so, dass die Polizei keinen Spaß verstünde. Aber alles, was in der sogenannten Halloween-Nacht über das scherzhafte Erschrecken von Nachbarn an der Haustüre und die Forderung nach "Süßem" hinausgehe, das hält der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck, Michael Fischer, für überzogen. "Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn die Kinder von Haustür zu Haustür gehen und um Süßigkeiten bitten", sagt Fischer. Doch Halloween als Freibrief anzusehen und beispielsweise Eier auf Hauswände zu werfen oder Autos zu beschmieren, das hält der erfahrene Polizeibeamte dann doch für eine übertriebene Auslegung von Halloween, und er warnt davor, Straftaten zu begehen: "Da werden wir kein Auge zudrücken."

Dass es so weit nicht kommen muss, vor allem, wenn Kinder unterwegs sind, liegt allein schon daran, dass sich oft die Eltern im Hintergrund aufhalten. Manchmal brauchen die Kleinen noch eine Ermunterung, an einem fremden Haus zu klingeln und "Süßes oder es gibt Saures" zu fordern. Das weiß auch Fischer, doch gibt er zu bedenken: "Es muss niemand etwas geben, das ist freiwillig."

Dass sich vor allem Kinder am Halloween-Abend verkleiden und möglichst gruselig aussehen möchten, hat zwar keine lange Tradition, aber es ist zu einem Familien-Event geworden. Während die Älteren Partys feiern, ziehen die Kinder von Haus zu Haus. Und wer partout nichts geben will, wer der Forderung nach Süßigkeiten nicht nachkommt, dem kann ein Streich gespielt werden. Die Grenze zum Vandalismus ist dabei schnell überschritten, wie auch "Die polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes" erklärt. Konfetti im Briefkasten, das sei harmlos, aber wer Eigentum beschädige, das könne mit einer Geldstrafe und sogar mit bis zu zwei Jahren Gefängnis geahndet werden.

Brucks Vizepolizeichef Michael Fischer zieht Vergleiche mit der Freinacht, die schon nicht mehr als Brauch angesehen werde, sondern "zum Randalieren verkommen" sei. Fischer warnte davor, dass Kinder auf der Straße Autos anhalten und Geld fordern. Das sei nicht nur als gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr eine Straftat, sondern an sich schon gefährlich für alle Beteiligten. Besser sei es, nur von Haus zu Haus zu gehen. Fischer: "Es wird an diesem Abend sicher kein Kind ohne Süßigkeiten nach Hause gehen."

© SZ vom 31.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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