Sind Büros oder andere Arbeitsstätten nicht mit einer Klimaanlage ausgestattet, kommen Mitarbeiter zurzeit ordentlich ins Schwitzen. Im Fall der Drogeriefiliale von Roßmann an der Schöngeisinger Straße über dem AEZ-Markt galt das auch für Kunden. Weil sich das Geschäft im Obergeschoss auf Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke aufgeheizt hatte, war es am Freitag bereits um 16 Uhr und am Samstag um 14 Uhr geschlossen worden. Schokolade schmolz buchstäblich dahin und wurde der Brucker Tafel gespendet. Und auch manche Kosmetikprodukte nahmen Schaden und mussten aussortiert werden. Dabei verfügt Roßmann durchaus über eine Klimaanlage. Deren Filter aber waren nach acht Jahren zugesetzt. Man kennt das vom Staubsauger - da lässt die Leistung rapide nach. Nach den entsprechenden Arbeiten ist es in der Filiale wieder angenehm - am Dienstag lag die Temperatur bei erträglichen 26 Grad.
Die Arbeitsstättenverordnung weist dem Arbeitgeber bei Hitze eine Fürsorgepflicht zu. Überschreitet die Lufttemperatur in Arbeits- und Sozialräumen die 26-Grad-Marke, ist für geeigneten Sonnenschutz zu sorgen. Jenseits der 30 Grad "muss der Arbeitgeber wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Belastung der Beschäftigten zu reduzieren". Und jenseits der 35 Grad "ist der Raum als Arbeitsraum nicht mehr geeignet". Das Gewerbeaufsichtsamt kann im Bedarfsfall verbindliche Anordnungen erlassen - bis hin zum Stilllegen von Anlagen und Maschinen.
Wegen technischer Probleme war auch der Rewe-Markt an der Kurt-Schumacher-Straße von Mittwoch bis Samstag geschlossen. Nach Wartungsarbeiten wurde auch er am Montag wieder normal geöffnet. Im Landkreis sind das offenbar aber Einzelfälle. So gab es auch keine größeren Probleme mit den bei den hochsommerlichen Temperaturen besonders geforderten Kühlanlagen von Fleischtheken oder in Metzgereien. Von Auffälligkeiten ist in der zuständigen Kontrollbehörde am Landratsamt nach Worten des Abteilungsleiters Hans Werner Merk nichts bekannt.