Fürstenfeldbruck:Schläge mit Eisenstangen

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Bauarbeiter müssen sich vor dem Landgericht verantworten

Vier Männer, die einen Bauunternehmer angeblich mit brachialer Gewalt dazu bringen wollten, eine Geldforderung in Höhe von 6800 Euro zu begleichen, müssen sich jetzt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung vor dem Landgericht München II verantworten. Die vier Angeklagten im Alter zwischen 36 und 44 Jahren machten zu Beginn des Prozesses vor der 4. Strafkammer lediglich Angaben zur Person. Zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft sagten sie nichts. Die mutmaßliche Tat soll sich am 2. September vergangenen Jahres nachmittags auf einer Baustelle in Fürstenfeldbruck zugetragen haben. Dabei sollen sich drei der Angeklagten im Halbkreis um ihr Opfer aufgestellt haben. Einer der Männer, soll den Bauunternehmer daraufhin aufgefordert haben, ihm den Betrag in Höhe von 6800 Euro, den er ihm noch schulde, zu bezahlen. Als sich der Unternehmer jedoch geweigert habe, sollen zwei der Männer auf ihn eingeschlagen haben. Hierzu sollen sie sich zuvor mit Eisenstangen bewaffnet haben.

Der 40-jährige Bauarbeiter Shemsi M. soll mit seiner Eisenstange laut Anklage "mit voller Wucht in Richtung des Kopfes des Geschädigten" geschlagen haben. Obwohl der Bauunternehmer einen Helm trug, geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass Shemsi M. in Kauf nahm, sein mutmaßliches Opfer tödlich treffen zu können. Dem Bauunternehmer gelang es, einen Schlag mit der Eisenstange zu parieren. Dabei zog er sich allerdings eine Fraktur der linken Elle zu. Nach dieser Attacke soll Shemsi M. sein mutmaßliches Opfer noch mehrere Male auf den Kopf geschlagen haben. Trotz des Helms erlitt der Bauunternehmer aufgrund der Schläge eine Gehirnerschütterung. Shemsi M.s mutmaßlicher Komplize, der 33 Jahre alte Hysni M., soll während des Angriffs von Shemsi M. von hinten mit einer Eisenstange gegen den Rumpf und auf die rechte Schulter sowie ebenfalls auf den Kopf des Bauunternehmers geschlagen haben.

Anschließend sollen die beiden Angeklagten ihr Opfer in Richtung eines Bauzauns, der vor einer Baugrube stand, getrieben haben. Dabei soll der Bauunternehmer rückwärts in eine eiserne Kiste gestürzt sein. Von diesem Moment an war ihr mutmaßliches Opfer völlig hilflos und konnte nicht mehr fliehen. Dennoch sollen die Angeklagten von ihm abgelassen und ihn nicht weiter mit Schlägen traktiert haben. Der Bauunternehmer zahlte den Betrag über 6800 Euro letztlich nicht.

Der Prozess wird am heutigen Mittwoch fortgesetzt. Darüber hinaus hat das Gericht weitere vier Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird für Donnerstag kommender Woche erwartet.

© SZ vom 12.08.2015 / sal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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