Fürstenfeldbruck:Respekt vor der Natur

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Wer wachsen soll, muss gegossen werden: Projektleiterin Conny Kölbel mit Kindern auf dem Fürstenacker. (Foto: Voxbrunner)

Auf dem Fürstenacker in der Kreisstadt gärtnern Kinder. Sie lernen, sich gesund zu ernähren und die Flora zu schätzen

Von Julius Nindl, Fürstenfeldbruck

Die meisten Kinder, die im Zusammenhang mit dem Familienprojekt "Flora" auf dem Fürstenacker in Fürstenfeldbruck die Erde umschaufeln und kleine Pflänzchen einsetzen, werden Peter Lustig nicht mehr kennen. Der Hauptdarstelle der Kinderserie "Löwenzahn" war einer der Vordenker und Wegbereiter des nachhaltigen Lebens und prägte mehrere Generationen an Fernsehschirmen. "Kinder sollen Respekt vor der Natur haben", sagte Lustig einmal in einem TV-Interview.

Die Sensibilisierung der Kinder und der respektvolle Umgang mit Flora und Fauna, war auch für die Verantwortlichen der Brucker Elternschule ein Initiator für das mittlerweile zwei Jahre alte Projekt. Martina Hübner, Leiterin der Brucker Einrichtung, hat schon lange die Notwendigkeit für ein solches Angebot erkannt. Die tägliche Pausenbrotzeit der Schulkinder, gab ihr schon vor einigen Jahren den Anstoß für ein solches sozio-ökologisches Projekt, das nicht nur die Kinder zum Umdenken animieren sollte. Obwohl die jungen Gärtner als treibende Kraft die kleine Parzelle zum Blühen bringen, können auch die Erziehungsberechtigten lernen, was eine gesunde Brotzeit ausmacht. Vielleicht verzichtet ja der eine oder andere auf das Pausengeld für den eigenen Nachwuchs und schneidet stattdessen lieber eine Gurke in handliche Verzehrgrößen. Unterstützt wird das Projekt vom Bürgerpavillon Fürstenfeldbruck sowie von der Gartenbauingenieurin Conny Kölbl, die ihr Fachwissen in die Pflege und Bewirtschaftung des kleinen Gartens mit einfließen lassen.

Neben festen jährlichen Veranstaltungsterminen auf dem Fürstenacker werden zur Pflege der Parzelle auch Gießpläne verteilt, um gerade in den Sommermonaten die dringend benötigte Feuchtigkeit zu gewährleisten. Sozio-ökologisch heißt für die Initiatoren auch, auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu verzichten. "Das haben die Schnecken auch gelesen", erklärt Conny Kölbl den Kindern und deutet auf das kleine Schild, das den Bereich als Salatanbaufläche kennzeichnet. Das "Einpflanzen" würde ihr am meisten Spaß machen, erzählt eine kleine Gärtnerin und übergießt die frisch gesäten Samen just in dem Moment mit einem Wasserschwall aus ihrer kleinen Gießkanne.

Geerntet wird natürlich auch: Selbst angebaut frische Radieschen, rote Beete und Zucchini schmecken nicht nur gut, sondern sehen auch noch besser aus als die mit einer Eisschicht überzogenen Tiefkühlkarotten.

© SZ vom 12.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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