Fürstenfeldbruck:Protest gegen Basketballstunde

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Kontaktsport-Unterricht sorgt am Rasso-Gymnasium für Aufregung

Einige Schüler des Graf-Rasso-Gymnasiums haben sich über Kontaktsport in Zeiten von Corona beschwert. Nach einer benoteten Basketballstunde hätten sie "gleichermaßen verängstigt und empört" das Schulhaus verlassen, heißt es in einem Brief, den sie anonym an die Direktorin Doris Hübler gesandt haben und der auch der SZ zugegangen ist. Der Sportunterricht verstößt ihrer Ansicht nach "gleich mehrfach" gegen das Infektionsschutzgesetz und die aktuellen Hygieneregeln. Denn in der Sporthalle kämen Teilnehmer aus elf verschiedenen Haushalten zusammen, der Mindestabstand werde nicht eingehalten, die Schüler stünden nahe beieinander und beim Sport verrutschten die Masken. Die Schüler fordern die Direktorin auf, jeglichen Kontaktsport zu untersagen.

Damit würde sich Doris Hübler bei ihren Vorgesetzten ziemlichen Ärger einhandeln. Denn der Sportunterricht in den Abschlussklassen ist gesetzeskonform und basiert auf detaillierten Regelungen des bayerischen Kultusministeriums für die einzelnen Disziplinen. "Die Sportlehrer halten sich strikt daran", versichert Hübler. Demnach sind Kontaktsportarten wie Fußball, Handball, Volleyball und Basketball zulässig, weil Noten gemacht werden müssen, die ins Abiturzeugnis einfließen. Der Unterricht finde jedoch unter Auflagen wie der Maskenpflicht statt. Außerdem seien die Gruppen kleiner wegen des Wechselunterrichts, wonach jeden Tag nur jeweils eine Hälfte zur Schule komme.

Sie habe volles Verständnis dafür, dass die Schüler sich über die Gefahren und Risiken Gedanken machten, bedauere aber die Form des anonymen Briefes, sagt die Direktorin. "Wir sind sehr enttäuscht, dass die Schüler nicht das Gespräch gesucht haben, wir stehen für Schüler und Eltern zur Verfügung", versicherte Hübler. In ihrem Hause würde eine offene Kommunikation gepflegt. Die Schüler wiederum schreiben, sie hätten auf einen Protest während des Basketball-Unterrichts verzichtet, aus Angst davor, mit Null-Punkten benotet zu werden und damit das Abitur zu gefährden. Um solche Nachteile zu vermeiden, wollten sie anonym bleiben.

© SZ vom 09.03.2021 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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