Fürstenfeldbruck:Positive Aussichten

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Unternehmer und Banker rechnen mit einem guten Jahr 2016

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Für das Jahr 2016 und die nähere Zukunft prophezeien Vertreter von Handwerk, Industrie und Handel im Landkreis eine gute wirtschaftliche Entwicklung. Die Kriege und Krisen in der Ukraine, in Syrien oder dem Irak werden nach Ansicht des Germeringer Unternehmers und stellvertretenden Brucker IHK-Vorsitzenden Jürgen Biffar die wirtschaftliche Entwicklung nicht bremsen. Auch bislang hätten sich diese Konflikte auf die deutsche Wirtschaft kaum ausgewirkt, sagt er. Außerdem ist Biffar überzeugt, dass der Krieg in Syrien dank der internationalen Bemühungen bald ein Ende finden wird. Ähnlich optimistisch äußert sich der Gröbenzeller Schreiner und Kreishandwerksmeister Harald Volkwein. Gerade die Handwerksbetriebe stehen seinen Worten nach "gut da". Hält die Kauflaune der Bevölkerung an, dann, so ist sich Volkwein sicher, haben die Handwerker auch künftig ihr Auskommen. Die "Konsumlaune" der Verbraucher ist auch ein Argument für den "vorsichtigen Optimismus", mit dem Sparkassen-Chef Klaus Knörr aufs Jahr 2016 schaut. Die Wirtschaft bleibe auf Wachstumskurs, sagt er. Insbesondere in Bayern sieht er eine "positive Konstellation" aus Wirtschaftsstärke und Zinstief. Deshalb sei mit einem "wachsenden Bedarf an Wohnraum zu rechnen", sagt Knörr, wovon vor allem das Handwerk profitiere.

Probleme für das Bankgeschäft könnten allerdings aus der Zinspolitik erwachsen. Die geringen Zinsen führen nach Knörrs Auffassung dazu, dass der "Wert des Sparens" und der "privaten Vorsorge" gefährdet wird. Das sieht auch Biffar als Problem. Niedrige Zinsen gefährden laut dem Germeringer Unternehmer die Alterssicherung vieler Menschen. Mehr als das treibt Biffar allerdings die Digitalisierung um. Der Geschäftsführer der Firma Docuware, die sich mit elektronischem Dokumenten-Management befasst, ist überzeugt, dass sich die alten Industrien, die Deutschlands Wohlstand sichern, im Abschwung befinden. Das sei in den nächsten fünf Jahren noch kein Problem, sagt er. Aber langfristig wird sich das auswirken. So sieht sich die Autoindustrie einem Wettbewerb mit Unternehmen wie Google ausgesetzt. Mit der Verbesserung von Motoren oder der Sicherheit der Insassen ist ein solcher Wettbewerb aber nicht zu bestehen. Die Firmen müssten mehr auf den digitalen Fortschritt setzen, ist Biffar überzeugt. Gemeinsam mit der Stadt Germering bereitet er daher eine "digitale Agenda" vor, um für Veränderungen gerüstet zu sein.

© SZ vom 08.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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