Fürstenfeldbruck:Polizei warnt vor Kräutermischung

Fallzahlen junger Konsumenten im Landkreis steigen

"Kakteendünger", "Badesalz", "Lufterfrischer" und "Spice": Unter diesen Namen werden im Internet scheinbar harmlose Kräutermischungen angeboten. Die Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck warnt nun vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen im Landkreis vor der Einnahme der Substanzen. Diese hätten teils fatale Wirkungen. So berichten Konsumenten etwa von regelrechten Horrortrips, Wahnvorstellungen und massiven Depressionen nach Einnahme der vermeintlichen Kräutermischungen. Auch Krankenhäuser behandeln immer häufiger Jugendliche, die nach dem Konsum mit Herz-Kreislaufstörungen eingeliefert werden. Bei den Mischungen handelt es sich um neue psychoaktive Substanzen, deren Inhaltsstoffe und Wirkungen bisher kaum bekannt und deshalb unberechenbar sind. Verkauft werden die Mischungen häufig im Internet in bunten Tütchen mit witzigen Namen und Bildchen. Damit sollen vor allem jugendliche Konsumenten angesprochen werden und der Eindruck erweckt werden, der Inhalt sei harmlos und legal. Tatsächlich, so heißt es von Seiten der Polizei, werden die Mischungen "meist im asiatischen Raum in abenteuerlichen Garagenlabors halbsynthetisch oder vollsynthetisch hergestellt". In Deutschland habe es bereits mehrere Todesfälle gegeben, die sich auf die Einnahme dieser Substanzen zurückführen lassen. Eltern sollten bei ihren Kindern auf den Besitz dieser Tütchen achten und hellhörig werden, wenn sie Wesensveränderungen bei ihren Kindern feststellen. Die Mischungen seien, auch wenn die Hersteller mit immer neuen Rezepturen versuchen würden, das zu umgehen, illegal, da sie dennoch unter das Betäubungsmittel- oder das Arzneimittelgesetz fielen.

© SZ vom 20.02.2016 / berj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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