Fürstenfeldbruck:Parkplätze für Elektroautos

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Die Brucker Stadtverwaltung wollte E-Mobile kostenlos parken lassen, die Stadträte wollen das aber nicht. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die Stadt weist an sieben Stellen reservierte Bereiche für die umweltfreundlichen Fahrzeuge aus

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

In Fürstenfeldbruck werden an mehreren Stellen Parkplätze für Elektromobile reserviert. Darauf hat sich der Verkehrsausschuss in seiner jüngsten Sitzung verständigt. Er setzte sich damit über eine Empfehlung der Stadtverwaltung hinweg. Diese hatte dafür plädiert, Elektrofahrzeugen generell die Gebühren auf allen städtischen Parkplätzen zu erlassen, wollte die Entscheidung über reservierte Stellplätze aber erst im Zuge der bevorstehenden Ausarbeitung des Konzepts zur Parkraum-Bewirtschaftung treffen.

Zwei in ähnliche Richtung zielenden Anträgen von Alexa Zierl (Grüne) und Martin Kellerer (CSU) sowie einem zusätzlichen Änderungsantrag Kellerers folgend, wird je ein gekennzeichneter Platz ausgewiesen an den Bahnhöfen Fürstenfeldbruck und Buchenau, an Viehmarkt- und Volksfestplatz sowie an Kirchstraße, Rathaus und Hauptstraße. Geprüft wird dort zudem die Installation von Ladesäulen. Gegen den zunächst auch von der Grünen-Fraktion angeregten kompletten Erlass der Parkgebühren auf städtischen Parkplätzen sprach sich vor allem Verkehrsreferent Axel Lämmle (SPD) aus, der selbst über Erfahrungen mit dem zweisitzigen, vollelektrisch betriebenen Renault Twizy verfügt. Weil bislang die Elektrofahrzeuge eher von wohlhabenden Haushalten als Zweitwagen eingesetzt würden - in der Kreisstadt sind lediglich 17 der bundesweit 19 000 E-Mobile unterwegs - wäre ein Erlass der Parkgebühren aus Lämmles Sicht "die Subventionierung privilegierter und wohlhabender Menschen". Eine Meinung, die Dieter Kreis (ÖDP) und Georg Stockinger (Freie Wähler) ausdrücklich teilten. An zentralen Stellen "Leuchtturmparkplätze" für emissionslos fahrende Autos zu reservieren, wie dies seit September gesetzlich zulässig ist, hält der SPD-Stadtrat hingegen durchaus für sinnvoll. Klimaschutzreferentin Alexa Zierl (Grüne) hätte in der zusätzlichen Befreiung von Parkgebühren ein deutlicheres Signal gesehen, dass die Stadt den Umstieg auf umweltfreundlichere Fahrzeuge fördert. Der Stadtrat hatte sich im April 2012 einstimmig zur Förderung der Elektromobilität bekannt. Möglicherweise im kommenden Jahr sollen in Bruck flächendeckend Parkgebühren eingeführt werden, bereits im laufenden Jahr Gebühren in der Tiefgarage Buchenau und dem Parkdeck am S-Bahnhof . Nach einer Evaluierung könnte danach immer noch über das Thema Gebührenbefreiung für Elektroautos gesprochen werden. Zierl hofft zudem darauf, dass die zurzeit auf Bundesebene diskutierten Zuschüsse für die Anschaffung von Elektromobilen einen neuen Impuls geben könnten.

Einem Brief des Bayerischen Verkehrsministeriums zufolge sind Privilegien für Elektrofahrzeuge im Straßenverkehr durchaus zulässig. Für diese können Kennzeichen beantragt werden, die mit einem "E" enden und damit analog zum "H" historischer Oldtimer. An im Ausland zugelassenen Fahrzeugen kann alternativ eine spezielle blaue Plakette angebracht werden.

© SZ vom 12.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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