Fürstenfeldbruck:Parken als größtes Problem

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Bürger im Zentrum Brucks an Verkehrsfragen interessiert

Von Karl-Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

Wie viele Flüchtlinge mittlerweile in der Stadt Fürstenfeldbruck leben, wie viele es im Landkreis sind, das sind für die Brucker offenbar nur Zahlen. Dass bei der Bürgerversammlung Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) von den insgesamt 2238 Flüchtlingen berichtete, von denen 1165 in Fürstenfeldbruck, vor allem in der Erstaufnahmeeinrichtung, leben, weckte kein großes Interesse. Die 60 Besuchern der Versammlung im Rathaus wollte vorwiegend Verkehrsfragen geklärt haben.

"Berücksichtigt die Stadt bei der Planung des Viehmarktplatzes, dass wir ein Mittelzentrum sind?", fragte Wolfgang Lastner, Inhaber des Pelzgeschäftes an der Augsburger Straße und fügte hinzu: "Wir müssen für unsere Kunden erreichbar sein." Konrad Englschalk vom Schuhgeschäft an der Pucher Straße zielte in die gleiche Richtung: "Wir sollten einen Teil der Parkplätze am Viehmarktplatz oben lassen, weil die Kunden das wünschen." 200 auswärtige Kunden würden den Platz täglich befahren, so Englschalk, das müssten die Planer berücksichtigen.

Raff erläuterte, ob eine Tiefgarage komme, sei offen. Jedenfalls müsse man die 145 oberirdischen Parkplätze "irgendwo unterbringen". Die Tiefgarage sei da sicherlich eine sehr kostspielige Variante. Karin Geißler (Die Grünen), die Dritte Bürgermeisterin, bekräftigte, dass über allem der Bürgerbeteiligungsprozess stehe. Die Bürger könnten jederzeit korrigierend eingreifen. Die nächste Beteiligung sei für April 2016 vorgesehen.

Eine erste Beratung mit einem Experten zum Parkplatzproblem habe es bereits gegeben. Geißlers erstes Fazit: "Die Parkplätze oben müssten weg, sonst wird eine Tiefgarage nicht angenommen." Damit sich eine Tiefgarage rentiere, müsste der Parkplatz dort jedoch einen Euro pro Stunde kosten.

Parkprobleme gibt es für Bürger auch außerhalb der City. In der Werner-von-Braun-Straße forderte ein Bürger ein Halteverbot auf einer Seite, weil die Straße abends zugeparkt und die Fahrspur zu eng werde. Hans Nierlein machte sich für eine Tempobegrenzung in der Marthabräustraße und deren Umgebung auf 30 Kilometer pro Stunde stark. "Angedacht ist im gesamten Stadtgebiet, auf Tempo 30 zu gehen", erwiderte Raff. Er stellte auch eine zusätzliche Brücke für Radfahrer und Fußgänger über die Amper in Aussicht, weil gerade Radfahrer auf der alten Amperbrücke sehr gefährdet sind, wie ein Bürger feststellte.

Ein Bürger wird zukünftig das Eisstadion mit seiner Familie meiden. Obwohl er nur seine Kinder zum Schlittschuhlaufen bringe und dann auf sie warte, müsse er 3,60 Euro Eintritt zahlen. "Wir fahren demnächst nach Germering, da kostet es für Eltern nur 50 Cent." Heiterkeit erregte die Frage von Ursula Grünberger: "Wie viele Politessen hat die Stadt?" Ordnungsamtsleiterin Birgit Thron rief sofort "vier". Gemurmel im Publikum. Grünberger konterte: "Ich sehe aber keine." Noch mehr Amüsement im Publikum. "Einigen wären nur zwei viel lieber", meinte Erich Raff.

© SZ vom 07.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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