Fürstenfeldbruck:Optimierungsversuche in der Kreisbehörde

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Das Fürstenfeldbrucker Landratsamt strukturiert seine Bauabteilung um - nun soll manches schneller gehen

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Wer ein Haus bauen möchte, ist in der Regel daran interessiert, dass Genehmigungen möglichst zügig vorliegen. Nicht immer freilich passiert das so schnell, wie der Bauwerber das gerne hätte. Das Bauamt im Landratsamt steht deshalb "leider auch oft im Fokus der Kritik", weiß Landrat Thomas Karmasin (CSU). Das sei manchmal unberechtigt, findet er, weil "nicht jeder Bauwerber das bekommen kann, was er gerne möchte", bisweilen aber auch "ein Stück weit nachvollziehbar", wenn Verfahren länger dauerten - "was aber auch nicht immer am Amt liegt, aber so empfunden wird". Im Landratsamt will man nun mit organisatorischen Maßnahmen nachbessern.

Tatsache ist, dass die Arbeitsbelastung zugenommen hat. Obwohl die bislang letzte Baurechtsnovelle vor zehn Jahren die Eigenverantwortung von Planern und Bauherren stärkte, sei der Beratungsbedarf weiter gestiegen, sagt Karin Volk, Abteilungsleiterin für den technischen Bereich. Auch Nachbarschaftsbeschwerden nehmen zu und die Bereitschaft, sich auch auf gerichtlichem Weg durchzusetzen. Die Personalfluktuation ist hoch, für manche Stellen tut man sich schwer mit der Nachfolge. Allein in den vergangenen Monaten waren fünf Arbeitsbereiche von Personalwechseln betroffen, nicht alle Stellen konnten wieder besetzt werden.

Um die Belastung der Mitarbeiter zu senken und trotzdem dafür zu sorgen, "dass Bauwerber schnell und gut bedient werden", wie Karmasin sagt, wurde die Bauabteilung nun aufgeteilt: Die eine - Bau, Wohnungswesen und Kreisentwicklung - kümmert sich um den Bauvollzug und wird von Karin Volk geleitet, die seit zwei Jahren im Amt ist, und nunmehr auch im juristischen Bereich von Kristina Rehwald, die neu dazu gekommen ist. Rehwald ist 30 Jahre alt, war bei der Regierung von Oberbayern tätig, als die zentrale Ausländerbehörde in der "heißen Phase Asyl", wie sie sagt, aufgestockt wurde, später dann beim Landesverfassungsschutz in Baden-Württemberg. Weil sich neben ihr in Fürstenfeldbruck auch Simon Bausewein vorstellte, fragte Karmasin an, ob er denn nicht beide behalten dürfe. Das wurde ihm gestattet und so steht Bausewein, 31, nun der neu gegründeten "Abteilung sechs" vor, die den aus der Bauabteilung ausgelagerten Bereich Umweltschutz übernimmt und dazu das Regionalmanagement und den Klimaschutz, die dadurch eine Aufwertung erfahren. Bausewein studierte Jura und Politikwissenschaften und holte sich erste berufliche Erfahrungen bei den Stadtwerken München.

Karmasin erhofft sich von der Umstrukturierung auch eine Beschleunigung von Genehmigungsprozessen, um gerade bei kleineren Bauvorhaben "die Bearbeitungszeiten erheblich zu verkürzen". So wird künftig ein zweiköpfiges Springerteam eingesetzt, wenn es Engpässe gibt. Es ist ihm deshalb ein Anliegen, darauf aufmerksam zu machen, dass auch die Bauwerber ihren Beitrag dazu leisten können, indem sie einen Termin für ihre Anliegen auszumachen. "Es geht nirgendwo, dass man mit einer komplexen Sache einfach so reinläuft und mal eben den Sachbearbeiter fragt", sagt Karmasin. Auch sollten Bauwerber sicher stellen, dass sämtliche Unterlagen vollständig sind. An die Kommunen richtet er die Bitte, Bebauungspläne möglichst klar zu formulieren, "umso leichter ist für uns die Arbeit". An den Genehmigungswochen ohne Publikumsverkehr will man festhalten.

© SZ vom 07.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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