Fürstenfeldbruck:Ohne Umsteigen ans Ziel

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Mit diesem Motiv des Fotografen Walter Weiß bewirbt der Landkreis sein neues ÖPNV-Konzept. (Foto: Walter Weiß/Landratsamt Fürstenfeldbruck/oh)

Verbesserte Linienführungen und mehr Haltestellen innerorts sowie schnelle Busse zwischen den Landkreisen sind wesentliche Bestandteile des neuen Konzepts für den Öffentlichen Personennahverkehr

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Autofahrer werden vom 12. Dezember an bessere Ausreden brauchen, warum sie im Landkreis noch ihren Wagen benutzen müssen. Denn von diesem Tag an verbessert der Landkreis das ohnehin schon gut ausgebaute Busnetz innerhalb des Landkreises Fürstenfeldbruck und die Linien in die Nachbarlandkreise Dachau, Starnberg und nun auch Landsberg. Am Dienstag stellten Landrat Thomas Karmasin (CSU) und der Leiter der ÖPNV-Stabsstelle, Hermann Seifert, die Neuerungen vor.

Vor allem im östlichen Landkreis mit seiner "dichten Besiedelung und dem hohen Mobilitätsbedarf", wie Karmasin sich ausdrückte, wird es neue Linien in Germering, Puchheim, Eichenau und Olching sowie bessere Takte geben. Seifert und sein Team haben viel getüftelt, um die Forderungen der Städte und Gemeinden sowie die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu berücksichtigen. Alles haben sie zwar nicht erfüllen können, dafür aber ein Konzept vorgelegt, das mit mehr Haltestellen und innerörtlichen Verbindungen das Umsteigen vom Auto auf die Busse erleichtern soll. "Das Konzept muss richtig gut sein, mit einem rudimentären bekommen wird niemanden vom bequemen Auto weg", überschrieb der Landrat die Neuerungen.

Express-Busse

Die beiden Expressbuslinien X 800 und X 900 sind Teil einer Ringlinie, die der Freistaat als "landesbedeutend" einschätzt und entsprechend finanziell fördert. Jeder Fahrgast, der in Fürstenfeldbruck eine der beiden Linien benutzt, kann entweder über Dachau und den Norden Münchens um die Landeshauptstadt herum fahren oder Richtung Starnberg im Süden München gegen den Uhrzeigersinn befahren. Der X 800 verbindet die S-Bahnlinien S4, S3 und S2, startet am Bahnhof Buchenau und erreicht Dachau nach Halten am Fliegerhorst, Esting und dem Gewerbegebiet in Bergkirchen. Ein 20-Minutentakt von Montag bis Samstag soll die Linie attraktiv machen, sonntags verkehrt der X-Bus im Stundentakt. Am Bahnhof Buchenau starten Busse der Linie X 900 ebenfalls alle 20 Minuten unter der Woche Richtung Starnberg und fahren den S-Bahnhof Gilching-Argelsried an. Sonntags gilt ein Stundentakt.

Überörtliche Verbindungen

Zentrale Bedeutung im ÖPNV-Konzept kommt der neuen Buslinie 860 zu. Sie wird von Graßlfing über Eichenau und Puchheim bis nach Germering und von dort bis Freiham reichen. Damit werden die S-Bahnlinien S3, S4 und S8 verbunden. Zugute kommen soll die Linie unter anderem auch Schülerinnen und Schülern aus Eichenau, um etwa zum Gymnasium Olching zu kommen. Es ist die erste Linie, mit der Fahrgäste aus dem Landkreis ohne umzusteigen nach Freiham kommen.

Von Germering nach Pasing wird es eine Alternative zur S-Bahn mit der Buslinie 157 der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG geben. Die Busse fahren in Germering unter anderem das GEP-Einkaufszentrum an und halten in Freiham und Westkreuz.

Im westlichen Landkreis wird Türkenfeld ein zentraler Ankunfts- und Umsteigepunkt, denn dort wird die neue Linie 807 das Westufer des Ammersees erschließen. Greifenberg und Eching sind neue Haltepunkte für alle aus dem westlichen Landkreis, um zum Einkaufen oder für Ausflüge in den Nachbarlandkreis Landsberg zu kommen.

Innerörtliche Linie

In Germering, Puchheim und Eichenau erhalten zum 12. Dezember etliche Linien neue Routen und/oder neue Haltestellen oder werden komplett neu eingerichtet. Ziel der ÖPNV-Planer im Landkreis ist es, die Kommunen zu nahezu 100 Prozent zu versorgen und schnell und bequem zu erreichende Bushaltestellen anzubieten.

Weitere Informationen zum Fahrplanwechsel unter www.lra-ffb.de ("Mobilität und Sicherheit")

© SZ vom 22.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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