Fürstenfeldbruck:Ohne Maske, aber mit Attest

Ein 54 Jahre alter Fahrgast ohne Mund-Nasen-Schutz ist am Montag in einer aus München kommenden S4 in eine heftige Auseinandersetzung mit Mitarbeitern der Bahn, der Bundespolizei und der Polizei geraten. Die Situation eskalierte gegen 13.15 Uhr am S-Bahnhof Fürstenfeldbruck derart, dass der Mann die Notbremse zog und Polizeibeamte anrückten. Diese sprachen einen Platzverweis gegen den Fürstenfeldbrucker aus und setzten ihn "unter Zwang" durch, nachdem der Mann laut Bericht der Bundespolizei nicht freiwillig gehen wollte. Demnach hatte der Mann die Beamten beleidigt und sich am Treppengeländer festgehalten. Die Notbremse hatte er zuvor am S-Bahnhof gezogen, weil Bahnmitarbeiter ihm gegenüber die Herausgabe ihrer Personalien verweigert und ihn beleidigt hätten. Der Streit hatte damit begonnen, dass die DB-Mitarbeiter den Mann zum Aufsetzen eines Mund-Nasen-Schutzes aufforderten. Der verweigerte das und zeigte ein Attest, das ihn vom Tragen des Mund-Nasen-Schutzes befreien sollte. Ob das Attest ihn von dieser Pflicht befreit, wird nun geprüft. Und die Bundespolizei ermittelt wegen Beleidigung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Missbrauches von Nothilfeeinrichtungen.

© SZ vom 21.10.2020 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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