Fürstenfeldbruck:Oberbekleidungsschau

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Noch bedrucken sie nur T-Shirts, doch das eigene Schneidern soll noch folgen: "Only a Few" stellen in der ehemalige Bäckerei Buchauer aus. (Foto: Günther Reger)

Brucker Label "Only a Few" zeigt T-Shirts bei Typ 405

Von Valentina Finger, Fürstenfeldbruck

Sofort begeistert waren "Only A Few" nicht von der ehemaligen Bäckerei Buchauer für die Präsentation ihrer T-Shirt-Kollektion. "Bricks Of The Gutter" heißt diese, und von altbacken kann bei den an der Hip-Hop-Kultur orientierten Designs nicht die Rede sein. Doch von der Backstube war nicht mehr viel zu sehen, als das Designkollektiv aus Fürstenfeldbruck in dem zweiten Event des von der IG Kultur veranstalteten Pop-upProjekts "Typ 405" seine Kreationen vorstellte.

Die Fliesenwände sind voller Graffiti und wo früher eine Uhr in der Form eines Donuts hing, prangt nun das Label der Gruppe. Dieses sieht man auch bereits vor dem Eintreten: Der Schriftzug der Bäckerei über der Eingangstür ist mit den Worten "Only A Few" übermalt. "Das war meine erste Idee, weil die Zahl der Buchstaben übereinstimmt", sagt Nico Pakai. "Wann kann man mit einem Gebäude schon mal machen, was man will, weil es sowieso abgerissen wird?" Der 21-Jährige ist mit Jonas Stadler und Louis Dickhaut der Kern der Marke. Um sich herum haben die Drei eine Schar modebegeisterter Freunde versammelt, die durchgebrannte Glühbirnen austauschen oder im ehemaligen Bäckerei-Verkaufsraum T-Shirts und Kapuzenpullis bewerben. Auf den festen Cliquen-Zusammenhalt ihrer "Entourage", was als Begriff immer wieder in der Kollektion auftaucht, geht der Name "Only A Few" zurück. "Der Zeitgeist tendiert dazu, möglichst viele Freunde und Gefällt-mir-Klicks zu sammeln. Wir konzentrieren uns lieber auf diejenigen, die wirklich zu uns stehen und nicht nur mal den Facebook-Status liken", sagt Pakai, der als Grafiker für die Umsetzung der Motiv-Ideen zuständig ist.

Als "Eden's Pesticide" bedruckten die Jungs bereits als Teenager T-Shirts. Doch "Bricks of the Gutter" ist ihre erste Kollektion als "Only A Few". Gedruckt wird mit einer von einem befreundeten Mechatroniker gebauten Siebdruckmaschine, manches auch per Transferdruck. Finanzieller Erfolg sei nicht das Ziel, heißt es, es gehe ihnen eher darum, als Gruppe gemeinsam hinter etwas stehen zu können.

Dickhaut, der sich bei der Münchner Filmhochschule bewerben will, inszeniert die Ergebnisse filmisch. Stadler, dessen Vater Fotograf war, setzt sie mit der Foto-Kamera in Szene. Diese Bilder zeigen cool dreiblickende Mädchen mit verspiegelten Sonnenbrillen in heruntergekommenen Fabrikgebäuden und gleichgültig schauende Jungs mit qualmender Zigarettein in den T-Shirt-Kreationen von "Only A Few".

In einer Ecke der leeren Bäckerei steht noch eine Nähmaschine - für die Etiketten. "Wenn man nicht fertig wird, muss man eben weiterarbeiten", sagt Stadler. Mehr Arbeit nehmen "Only A Few" jedoch gerne in Kauf: Bald wollen sie nicht nur die Drucke, sondern auch die Schnitte der T-Shirts selbst machen.

© SZ vom 25.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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