Fürstenfeldbruck:Musik für Mittsommer

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Julia Fischer gehört zu den Leiterinnen der Kindersinfoniker. (Foto: Georgine Treybal)

Kindersinfoniker spielen Werke von Mozart bis Britten

Von Nadine Schrödl

FürstenfeldbruckDie Kindersinfoniker aus Gauting sind erstmals seit über einem halben Jahr wieder auf der Bühne zu hören. Bei der "Kleine Mittsommernachtsmusik" spielen die 30 Mitglieder des Kinderorchesters am Freitag, 25. Juni, von 18 Uhr an im Veranstaltungsforum Fürstenfeldbruck Werke von Mozart, Britten, Beethoven und Sibelius.

Das letzte Konzert vor dem am Freitag liegt ziemlich lange zurück - die Kindersinfoniker gaben es im Oktober. Von Januar bis März konnten sie nur online proben. In dieser Zeit verschickten sie Aufnahmen ihres Spiels und erhielten darauf Feedback und Verbesserungshinweise. Seit den Pfingstferien konnte das Orchester langsam die Präsenzproben wieder aufnehmen. Zunächst in kleinerer Besetzung, mit nur sieben Personen, nach den Ferien in der vollen Besetzung mit 30 Personen.

Mit dem kompletten Orchester gab es sechs Proben. "Normalerweise probt man vier Monate mit zwölf bis vierzehn Proben", sagt Johannes X. Schachtner, Dirigent und Leiter des Orchesters. Er hebt die Disziplin der jungen Musikerinnen und Musiker zwischen sechs und vierzehn Jahren in den schwierigen Verhältnisse hervor. "Das war eine tolle Leistung der Kinder. Die haben ein halbes Jahr die Spannung gehalten und nicht aufgehört zu üben." Vor der Pandemie hatten die Buben und Mädchen zwischen sechs und 14 Jahren regelmäßige Aufführungen, die kommende ist es die erste nach acht Monaten. Die Nervosität sei daher höher als sonst. "Ich glaube, es ist für die Kinder ein spezielles Konzert, sie freuen sich darauf, wieder zu spielen", sagt Schachtner. Zur Vorbereitung probten die Kinder im Juni sehr geballt, wöchentlich mit zusätzlichen Samstagsproben. Weitere Konzerte sind für Oktober geplant, die Aufführung am Freitag sei zur Vorbereitung wichtig.

2019 hat Julia Fischer das Kinderorchester gegründet; früh holte sie Schachtner als Dirigenten dazu. Durch Mundpropaganda wurden Musiklehrer und Eltern auf das Orchester aufmerksam. Beim Vorspiel wird auf ein altersentsprechendes Niveau geachtet, damit eine harmonische Gruppe entsteht. Vorgaben zu Übungszeiten gibt die Orchesterleitung nicht. Wichtig sei für ihn, dass die Kinder ihr Instrument regelmäßig üben und mit sinnvollem Musikunterricht dran bleiben, sagt Schachtner.

Die "Kleine Mittsommernachtsmusik", moderiert von Julia Fischer, wird mit den satten Streicherklängen des "Andante festivo" des finnischen Komponisten Jean Sibelius beginnen. Das zweite Stück, die "Simple Symphony" von Benjamin Britten, haben sich die Kinder aus vergleichbaren Stücken selbst ausgesucht. Zur Überraschung des Dirigenten, denn die Symphonie sei eine mit vielen Ecken. Es erklingt weiter die Romanze in F-Dur von Ludwig van Beethoven - in diesem Konzert erstmals in einer Fassung für Violine und Streicher von Johannes X. Schachtner, die anlässlich des Beethovenjahres 2020 entstand.

Am Ende des mittsommernächtlichen Konzertes steht die Serenade KV 525, besser bekannt als "Kleine Nachtmusik" von Wolfgang Amadeus Mozart. Bei der Stückauswahl für das etwa 55-minütige Programm habe man darauf geachtet, dass die Sinfoniker in voller Besetzung zur Geltung kommen. "Es soll ein Zeichen sein, dass es jetzt wieder gemeinsam geht", sagt Schachtner. Karten gibt es an der Abendkasse für 17 Euro.

© SZ vom 25.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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