Wiedereröffnung:Minigolf auf Abstand

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Anne Hohenleitner desinfiziert die Minigolfschläger. Das ist Vorschrift. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Trotz Ferien herrscht kein großer Andrang auf der Anlage

Von Lea Schellenberg, Fürstenfeldbruck

Auch wenn der Fürstenfeldbrucker Minigolfplatz nach Monaten der Schließung wieder geöffnet hat, den großen Ansturm erlebt er derzeit nicht. Betreiber Peter Hohenleitner sieht durch die Corona-Zeit einen deutlichen Rückgang der Besucher. Es seien weniger als die Hälfte, sagt der Rentner, der die Freizeiteinrichtung seit rund drei Jahrzehnten leitet. Die Menschen seien noch sehr zurückhaltend und vorsichtig, merkt der 64-Jährige an. Denn besonders in den Schulferien sei sonst mit regem Betrieb zu rechnen. Geburtstags- und Vereinsfeiern oder Besuche an Wandertagen entfielen ganz, was neben den Ferien sonst den meisten Zulauf bringt.

Für die, die auf eine Runde Minigolf vorbeikommen, sind Schutzmaßnahmen getroffen. Vor der Ausgabe der Schläger steht eine Bank, damit der notwendige Mindestabstand gewahrt wird. Schilder hat Hohenleitner aber nicht aufgestellt. Er instruiert persönlich. Die Leute würden es so besser wahrnehmen, sagt er. Die Schilder, die an jeder Ecke mittlerweile zu finden seien, würden doch viele gar nicht mehr beachten. Eine Maskenpflicht herrscht während des Spielens nicht, das ermöglicht die Weitläufigkeit der Anlage. Ein Sicherheitsabstand kann immer eingehalten werden. Die Gruppen müssen zueinander Abstand halten. Sollte es zu einem Stau kommen, können die Spieler auch auf andere Bahnen ausweichen.

Auch wenn nicht so viel Arbeit anfällt, hat Hohenleitner immer zu tun. Zusammen mit seiner Frau Anne kümmert er sich darum, dass die Bahnen sauber sind und die ganze Anlage gepflegt ist. Unwetter und Stürme fegten immer mal wieder Äste und Gestrüpp auf die Bahnen. Das Gelände ist von hohen Bäumen durchzogen, welche im Sommer einen angenehmen Schatten bieten.

Durch die Hygienebestimmungen kommen auch Aufgaben hinzu. Schläger, Bälle und Stifte müssen nach jeder Nutzung desinfiziert werden, um eine mögliche Virenübertragung zu vermeiden. Corona hin oder her - das Ehepaar bleibt gelassen und nimmt die Lage, so wie sie ist. "Wird schon wieder", meint der Rentner zuversichtlich. Er habe vorgesorgt und deshalb auch keine Soforthilfe beantragen müssen. "Wer ein Jahr nicht überbrücken kann, muss was falsch gemacht haben", sagt er und drückt damit seine Erfahrung als Unternehmer aus. Hohenleitner besaß ein Transportunternehmen, das er an seinen Sohn übergab. Mit der Rente kann er sich ganz dem Minigolf widmen.

Seiner Meinung nach muss kleinen Unternehmen und Betrieben mehr geholfen in der Krise. Wieso beispielsweise die Autobranche mit so großen Summen bezuschusst werde, verstehe er nicht. Er stehe hinter dem Kurs von Ministerpräsident Markus Söder. Lieber präventiv und vorsichtig vorgehen, bevor es in der Pandemie zu einem Rückfall komme. Da könne man ruhig auch ein, zwei Wochen mehr warten, um das zu vermeiden. Schließlich würde der Ausbruch einer zweite Welle das Ende der Saison bedeuten.

Insgesamt bietet der Minigolfplatz, den es seit 1964 gibt, eine angenehme Atmosphäre. Eis und Getränke können gekauft und an den Tischen genossen werden. Es gibt nur alkoholfreie Getränke. Das soll zu einem familienfreundlichen Umfeld beitragen. "Hier sind viele Kinder. Da muss das nicht sein, dass Alkohol ausgeschenkt wird." Auf diese Weise kommen auch Spaziergänger und Fahrradfahrer mal auf eine Erfrischung vorbei. Und der ein oder andere mag seine Rast ausweiten, um die 18 Bahnen zu bewältigen. Mit 28 Schlägen würde er den Platzrekord einstellen.

Minigolfanlage Fürstenfeldbruck, Schöngeisinger Straße/Ecke Buchenauer Straße; Geöffnet: täglich 13.30 bis 20 Uhr, Ferien 10 bis 20 Uhr

© SZ vom 06.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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