Fürstenfeldbruck:Mehrarbeit wegen Asyl

Aufwand des Landratsamts hat sich von 2014 auf 2015 verdoppelt

Wie viele Stunden seine Mitarbeiter mit der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen beschäftigt sind, hat das Landratsamt jetzt ausgerechnet und den Kreisräten in einer sogenannten Kosten- und Leistungsrechnung vorgelegt. Insgesamt hat sich die Zahl der mit dem Thema Asyl befassten Arbeitsstunden von Mitarbeitern der Kreisbehörde von knapp 37 000 Stunden im Jahr 2014 auf etwas mehr als 75 000 Stunden im Jahr 2015 verdoppelt. Nicht nur das Referat Personenstands- und Ausländerwesen, das mit 50 000 Stunden den Löwenanteil übernahm, ist damit beschäftigt, sondern insgesamt 16 Abteilungen und Referate, darunter vor allem das Jugendamt und das kreiseigene Hoch- und Tiefbaureferat. Ob die Zusatzkosten, die dem Landkreis dadurch entstanden sind, von der Regierung von Oberbayern übernommen werden, hält man im Landratsamt für fraglich. Im Februar hatte der Landkreis seine Daten an den Bayerischen Landkreistag weitergeleitet, der von seinen Kommunen wissen wollte, wie sehr sie durch die Flüchtlingskrise belastet werden.

In einigen Bereichen wie etwa dem Jugendamt kamen mit der Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge neue Aufgaben hinzu und die Führungskräfte kommen teilweise mehrmals wöchentlich zu einem "Jour fixe" zu Asylfragen zusammen. Weil das immer noch nicht reicht, wurden 2016 noch einmal 22 neue Stellen geschaffen - vorwiegend für Objektbetreuer in den Asylunterkünften. Deren Entlohnung muss der Landkreis jedoch nicht aus eigener Tasche bezahlen.

© SZ vom 25.04.2016 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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