Fürstenfeldbruck:Mehr Zeit für Rekultivierung

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Erst im Jahr 2024 dürfte die Verfüllung der Kiesgrube in Malching abgeschlossen werden. (Foto: Günther Reger)

Bruck stimmt Fristverlängerung für Kiesgrube Malching zu

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Für Kiesgruben gelten Regeln, die sich nicht so einfach aushebeln lassen - auch deshalb, weil der Rohstoff nahe am Bedarf abgebaut und nicht über lange Strecken herangekarrt werden soll. Solchen Betrieben weist der Regionalplan privilegierte Bereiche zu. Das zeigt sich nun auch anhand einer solchen Einrichtung in Malching. Der Planungsausschuss des Fürstenfeldbrucker Stadtrats stimmte dem Antrag des Betreibers zu, der sich zwei Jahre mehr als zunächst geplant mit der Verfüllung, Aufforstung und Rekultivierung Zeit lassen will - wenn auch eher zähneknirschend. Dieser darf sich bis zum Abschluss der Maßnahmen nun bis Ende 2024 Zeit lassen. Als Grund hat das Unternehmen angegeben, dass sich eingeplantes Verfüllmaterial, das beim Bau der zweiten Münchner S-Bahn-Stammstrecke anfällt, als ungeeignet erwiesen habe.

Mit Kiesgruben hat sich der Stadtrat sehr eingehend und mit mäßiger Begeisterung beschäftigt. Es ging darum, ob sich ein am Stadtrand jenseits der Bundesstraße 471 liegendes Kieswerk nun in den Rothschwaiger Forst oder Richtung Stadt erweitern soll. Um den Wald zu schonen, zeigte sich das Unternehmen aufgeschlossen, die unstrittige Erweiterung Richtung Stadt voranzutreiben - sofern dort Grundbesitzer die erforderlichen Flächen bereit stellen. Noch ist dieses Verfahren nicht abgeschlossen.

An der Rechtmäßigkeit des Antrags des Betreibers der Kiesgrube Malching lässt sich nach Einschätzung von Stadtbaurat Johannes Dachsel ebenfalls nicht rütteln. Das Landratsamt ist die zuständige Behörde und hat eher formal bei der Kreisstadt um eine Stellungnahme gebeten. Triftige Gründe, das Ansinnen abzulehnen, sieht Dachsel freilich nicht. Denn nicht Meinungen zählen hier, sondern Argumente. Das wäre der Fall, wenn die Fristverlängerung beispielsweise der Bauleitplanung der Stadt in die Quere käme. Das freilich ist nicht der Fall. Dachsel macht klar, dass man großes Interesse habe an der zügigen Rekultivierung der Malchinger Kiesgrube, die Stadt sich da mangels Handhabe aber wohl gedulden müsse. Dieser Auffassung schließen sich die Stadträte einstimmig an.

© SZ vom 21.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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