Fürstenfeldbruck:Mehr Patienten, kürzerer Aufenthalt

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Die Lage in der Kreisklinik hat sich den Zahlen nach konsolidiert

Von Heike A. Batzer

Die wirtschaftliche Lage des aus der Kreisklinik Fürstenfeldbruck und dem Seniorenheim Jesenwang bestehenden Kommunalunternehmens hat sich in den vergangenen Jahren den Zahlen zufolge konsolidiert. Der Jahresumsatz steigt beständig an. Lag er im Jahr 2006 noch bei knapp 45 Millionen, betrug er 2017 schon das Anderthalbfache, nämlich 68 Millionen Euro. In diesem Jahr rechnet die Klinik erstmals mit einem Umsatz von mehr als 70 Millionen Euro: 71,3 Millionen hat sie für 2018 hochgerechnet.

Nach wirtschaftlich schwierigen Jahren zu Beginn und Mitte des Jahrzehnts, als die Klinik zwischen 2011 und 2014 durchgehend negative Zahlen schrieb, stabilisiert sich die Lage. Doch weil auch die Kosten weiter steigen, fielen die Überschüsse zuletzt uneinheitlich aus. 2016 erzielten Kreisklinik und Seniorenheim Jesenwang zusammen knapp eine Million an Überschüssen, 2017 war es etwas mehr als die Hälfte. Für 2018 ist der Jahresüberschuss "vorsichtig kalkuliert", sagt Vorstand Alfons Groitl, während er den Kreisräten die Grafiken mit den Daten präsentiert: nämlich mit lediglich 82 000 Euro.

Der steigende Umsatz hat vor allem mit der steigenden Patientenzahl zu tun. Etwa 18 500 Patienten werden 2018 stationär behandelt worden sein, fünf Jahre zuvor waren es 1700 weniger gewesen. Dazu kommen etwa 28 000 ambulante Behandlungen im Krankenhaus. Während die Klinik immer mehr Patienten aufnimmt, verbringen diese immer weniger Zeit dort. Die Aufenthaltszeit sank von durchschnittlich 6,1 Tagen im Jahr 2013 auf jetzt 5,3 Tage. Diese immer kürzer werdende Verweildauer bei steigenden Fallzahlen entspricht laut Groitl "dem allgemeinen Trend im Krankenhausbereich".

Mehr als 71 Prozent der Kosten wendet die Klinik für ihr Personal auf - insgesamt knapp 44,8 Millionen Euro im Jahr. "Sparen bei den Sachkosten hat deshalb nur einen kleinen Effekt", erklärt Groitl. Die Sachkosten belaufen sich auf jährlich 18 Millionen Euro. Vom nächsten Jahr an sollen laut Gesetzgeber Kostensteigerungen beim Pflegepersonal komplett von den Krankenkassen übernommen und damit die Krankenhäuser entlastet werden.

Die jüngste größere Investition war laut Groitl der "Strahlenbunker", dessen Kreditfinanzierung die Klinik jährlich noch mit 1,2 Millionen Euro belastet. Das gesamte Klinikum hat mittlerweile zu wenig Platz an seinem Standort an der Dachauer Straße, weshalb in naher Zukunft ein Erweiterungsbau für die zentrale Notaufnahme sowie die Bereiche Intensivmedizin und Herzkatheter entstehen soll. Ob als Anbau, Neubau oder ob Möglichkeiten bestehen, die Klinik in der Höhe zu erweitern, wird derzeit untersucht. Zudem soll die Palliativstation von derzeit sieben auf neun oder zehn Betten erweitert werden und die Neurologie eine Zertifizierung erhalten.

© SZ vom 10.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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