Fürstenfeldbruck:Mehr Kompetenz für Gymnasiasten

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Gastredner der Jahresversammlung der Landes-Eltervereinigung war Ludwig Spaenle. (Foto: Voxbrunner)

Kultusminister Ludwig Spaenle bei der Landes-Elternvereinigung

Bayern Kultusminister Ludwig Spaenle hat die immer heterogener werdende Zusammensetzung der Schülerschaft an Gymnasien und die Integration von jungen Menschen mit Fluchthintergrund als die beiden zentralen Herausforderungen für diese Schulform bezeichnet. Bei der Jahresversammlung der Landes-Elternvereinigung im Graf-Rasso-Gymnasium Fürstenfeldbruck warb Spaenle für neue und flexible Unterrichtskonzepte. Der Minister appellierte an die Versammlung der Elternbeiräte, sich weiter zu engagieren und an den Schulen mitzuarbeiten. Gemeinsam mit den Lehrkräften bildeten die Eltern eine Bildungs- und Erziehungsgemeinschaft.

"Angesichts der wachsenden Heterogenität der Schülerschaft an den Gymnasien setzen wir in Bayern auf Angebote der individuellen Förderung. Eine einheitliche Lernzeit, etwa acht Jahre oder neun Jahre für jede Gymnasiastin und jeden Gymnasiasten, sind überholt", so der Minister. Mit dem Pilotversuch "Mittelstufe Plus" an 47 Gymnasien in Bayern und mit unterschiedlichen Formen der Ganztagsangebote eröffne man Schülern, die mehr Lernzeit bräuchten, entsprechende Optionen. Für die Mittelstufe Plus können sich Schüler vier statt drei Jahre Zeit lassen und bekommen zusätzliche Förderung. Allerdings sei eine Bewertung ein halbes Jahr nach Einführung des Pilotversuchs noch nicht möglich. Ein "Plus" bekommt auch der neue Lehrplan für das Schuljahr 2017/18 für die fünfte Jahrgangsstufe angehängt. Dessen kompetenzorientierter Kerninhalt soll sein, dass Schüler ihr erworbenes Wissen zur selbständigen Problemlösung und Persönlichkeitsentwicklung nutzen können.

Enorme Anstrengungen erfordere auch die Integration junger Menschen mit Fluchthintergrund. Bayern stelle dafür im Jahr 2016 über einen Nachtragshaushalt 160,7 Millionen Euro zur Verfügung. Damit verbunden seien 1079 Planstellen, mehrere hundert Beschäftigungsmöglichkeiten und ein Betrag von zehn Millionen Euro zum flexiblen Einsatz von Drittkräften. "Die jungen Menschen mit hoher Bleibeperspektive müssen unsere Sprache und unsere Werte kennenlernen", so der Minister. Vor allem Grund-, Mittel- und Berufsschulen, aber auch Gymnasien und Realschulen leisteten dazu ihren Beitrag. Über 2600 Schüler mit Migrationshintergrund würden bereits an den Gymnasien im Rahmen des Projekts Sprachbegleitung intensiv gefördert.

© SZ vom 07.03.2016 / ecs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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