Fürstenfeldbruck:Mehr Arbeitsplätze im Fliegerhorst

Klaus Wollenberg möchte den Landkreis mehr einbinden

Dass auch der Kreistag über den Stand der Konversion des ehemaligen Militärflugplatzes in Fürstenfeldbruck unterrichtet wird, erhofft sich FDP-Kreisrat Klaus Wollenberg. Er habe die Sorge, dass auf dem 200 Hektar großen Areal nur "Wohnungen, Wohnungen, Wohnungen" errichtet werden sollen. Aber "die Chance, die wir dort hätten, ist Wohnen und Arbeiten", sagt Wollenberg. Bei den wirtschaftlichen Kennzeichen sei der Landkreis Fürstenfeldbruck ohnehin Schlusslicht, außerdem habe man die höchsten Auspendlerzahlen. "Wir haben die Verpflichtung, mehr für Arbeitsplätze zu tun", fordert Wollenberg. Man dürfe die Überplanung des Fliegerhorstes nicht den vier Anrainergemeinden allein überlassen. Er wünsche sich deshalb den Landkreis als Vermittler: "Eine überörtliche Sicht wäre für die Willensbildung nicht schlecht."

Landrat Thomas Karmasin (CSU) bestätigt Wollenberg in seiner Haltung. Dass dort der "überschüssige Münchner Wohnungsmarkt" bedient werden könnte, "findet bei mir keine Gegenliebe", sagt Karmasin: "Für die Region ist der Fliegerhorst das Megathema des Jahrhunderts." Der Maisacher Gemeinde- und Kreisrat Gottfried Obermair (FW) sieht sich daher aufgerufen, die "kommunale Hoheit" zu betonen. Maisach gehört neben Fürstenfeldbruck, Olching und Emmering zu jenen vier Kommunen, die als Anrainer das frei werdende Gelände gemeinsam entwickeln wollen. Grünen-Kreisrat Jan Halbauer, der mit Wollenberg auch im Brucker Stadtrat sitzt, tut Wollenbergs Einlassung als "Einzelmeinung" ab. Fürstenfeldbruck habe Leitlinien aufgestellt für ein neues Stadtviertel am Fliegerhorst, dieses brauche eine gewisse Größe für Infrastrukturmaßnahmen. Er sehe Bedarf beim Gewerbe, aber das sei noch nicht in trockenen Tüchern. Deshalb "bitte ich um Contenance. Das ist erst mal kein Kreisthema."

© SZ vom 20.03.2019 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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