Fürstenfeldbruck:Marodes Gemäuer am Waldfriedhof

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Neben der Brucker Aussegnungshalle werden Sanitär- und Aufenthaltsräume neu gebaut, später soll der Bürotrakt folgen. Los geht es im April 2019, kosten soll es eine Million Euro

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Mitte der Sechzigerjahre wurden die Büros und die sanitären Anlagen am Waldfriedhof neben der Aussegnungshalle errichtet. Da zählte Bruck um die 12 000 Einwohner. Im Gang der Friedhofsverwaltung hängt heute noch ein vergilbtes Foto, auf dem das alte Landratsamt an der Münchner Straße zu sehen ist - dort, wo längst die Sparkassen-Hauptstelle steht. Alles ist mittlerweile viel zu eng geworden und entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Das machte Detlef Kollmannsberger, der Leiter der Friedhofsverwaltung, den Stadträten bei einem Rundgang durch die Gebäude klar. Der Fachausschuss stellte denn auch gut eine Stunde nach der Ortsbesichtigung einstimmig die Weichen für An- und Neubauten, mit denen im April 2019 begonnen werden soll und die sich die Stadt bis 2020 knapp eine Million Euro kosten lässt. Der Betrag soll langfristig über Gebühren refinanziert werden.

Mitglieder des Stadtrates Fürstenfeldbruck informieren sich über den Zustand der Aussegnungshalle und der angeschlossenen Gebäude des Westfriedhofes. 2019 soll die Sanierung beginnen. (Foto: Günther Reger)

In einem Neubau unterkommen sollen vor allem die zurzeit sehr beengten und maroden Sanitäranlagen nebst Umkleiden mit ihren noch altertümlichen Holz- und Metallspinden. Duschen und Toiletten sind im Keller untergebracht - neben dem Heizungsraum und den Kühlräumen. Sie werden von den Arbeitern des Bestattungsdienstes und der Friedhofspflege genutzt. Aus Gründen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes wurden bereits dringend Verbesserungen angemahnt.

Dringend erneuert werden müssen die sanitären Anlagen in den Gebäuden auf dem Waldfriedhof. (Foto: Günther Reger)

Die 1975 errichtete alte Maschinenhalle wird ebenfalls saniert, der Lageschuppen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Lässt es die Haushaltslage zu, so sollen zu einem späteren Zeitpunkt Sanierung und Erweiterung respektive Neubau der Verwaltung folgen. Zu prüfen ist dabei, ob der bislang vermietete früherer Friedhofswärter-Bungalow aus dem Jahr 1967 auf dem etwa 1600 Quadratmeter großen städtischen Grundstück an den Ecke Waldfriedhofstraße/Landsberger Straße durch ein mehrgeschossiges Gebäude ersetzt werden kann, das auch sechs bis zehn Wohnungen für Mitarbeiter aufnehmen würde. Die großen Bäume in dem Bereich sollen in jedem Fall erhalten werden - ebenso wie die als architektonisch wertvoll eingestufte Aussegnungshalle.

Im Erdgeschoss eines Neubaus könnten - mit getrennten Zugängen - Friedhofsverwaltung und der privatrechtlich arbeitende städtische Bestattungsdienst unterkommen, die aus Wettbewerbsgründen räumlich stärker getrennt werden sollten als dies heute möglich ist. Bei der Ortsbesichtigung hatte Kollmannsberger deutlich gemacht, wie stark sich die beiden Bereiche bislang ins Gehege kommen. Dort halten sich nicht selten trauernde Menschen und Bedienstete auf, während auf der anderen Seite Telefone klingeln, Gebührenbescheide ausgestellt werden und auch mal, wie es in Büros üblich ist, lauter geredet oder gelacht wird. Eine getrennte Toilette fehlt in diesem Bereich ebenfalls. Unter Berücksichtigung der Pläne fürs Friedhofswärterhaus ist noch zu prüfen, ob das bestehende eingeschossige Verwaltungsgebäude saniert oder abgerissen oder durch einen größeren Neubau ersetzt werden könnte.

© SZ vom 22.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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