Fürstenfeldbruck:Mängelkarte für Radler

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Die interaktive Karte auf der Homepage des Landratsamts listet alle Stellen im Kreis auf, die von Bürgern als problematisch eingestuft worden sind. Screenshot (Foto: N/A)

Was ihnen unterwegs an Hindernissen und gefährlichen Straßenabschnitten begegnet, das können Radfahrer dem Landratsamt melden. Auf der Webseite werden die Informationen weitergegeben

Von Jakob Mandel, Fürstenfeldbruck

Über die Webseite des Landratsamts lässt sich eine Karte des Landkreises aufrufen, die Radfahrern zeigt, wo es Probleme für den Radverkehr gibt, und ermöglicht, selbst Mängel zu melden (sie findet sich unter dem reiter "Mobilität & Sicherheit"). Deshalb hat die Karte auch den Namen Mängelmelder. Mit diesem Angebot hofft der Landkreis, das Radwegenetz verbessern zu können.

Radler haben die Möglichkeit, online Verbesserungsvorschläge zu machen, erklärt Sebastian Klaß, Radverkehrsbeauftragter des Landkreises und Betreuer der Karte. "Zunächst kommen alle Meldungen zu mir. Diese prüfe ich dann auf Zuständigkeit und leite sie entsprechend weiter oder kümmere mich selbst darum", sagt Klaß. Die Behebung der Schäden werde von Bauhofmitarbeitern oder bei verkehrsrechtlichen Hinweisen von der Straßenverkehrsbehörde bearbeitet. Vorrang hätten dabei Hinweise, die Verkehrsgefährdungen beschreiben, wie fehlende Vorfahrtsschilder. Häufig könne man so fehlende oder schlecht gesetzte Schilder schnell ausbessern, berichtet Klaß. Grundsätzliche Hinweise werden in das Radwegekonzept aufgenommen.

Der Status der Hinweise wird auf der Karte mit einem Farbsystem markiert: grün für erledigt, gelb für in Arbeit und rot für noch nicht bearbeitet. Diese Statusangaben sind aber missverständlich. "Die gelbe Markierung heißt, dass das Anliegen an die zuständige Stelle weitergegeben wurde", sagt Klaß. Wann das Anliegen dann wirklich bearbeitet wird, sei von der Art der Meldung und der Auslastung der zuständigen Stelle abhängig. "Oftmals waren Hinweise nicht umsetzbar, diese wurden dann trotzdem als erledigt deklariert", sagt Klaß. Markierungen entfernen habe man noch nicht müssen, auch weil es bislang keine gewollten Störeinträge gegeben habe. Einzig die Diskussionen von Bürgern unter den Einträgen der Karte und Appelle für gegenseitige Rücksichtnahme seien zwar "durchaus richtig", aber nicht direkt hilfreich.

Generell habe sich eine kleine Personengruppe gebildet, die den Mängelmelder nutzt, wie Klaß berichtet: "Es fällt auf, dass einige wenige Personen sehr viel posten." Diese Personen, die täglich mit dem Fahrrad unterwegs sind, hätten die besten Voraussetzungen, um Schäden oder Verbesserungspotenzial der Radverkehrswege zu bemerken. Obwohl man durch die Karte so viele Hinweise, mehr als erhofft, erhalte, erwäge man keine eigene Stelle im Landratsamt, die die Funktionen des Mängelmelders übernähme. Diese Stelle wäre dann zwar gut ausgelastet und würde die Vorgänge beschleunigen, "aber praktikabel erscheint es uns nicht", so Klaß. Dennoch soll der Kreisbauhof einen Mitarbeiter einstellen, der sich vornehmlich um die Behebung von Hinweisen des Radmängelmelders kümmere und dabei möglicherweise selbst Mängel entdecke. Entlastung wäre für die Radverkehrsbeauftragten Fürstenfeldbrucks und des östlichen Landkreises aus Klaß' Sicht willkommen, "da im Radverkehr immer mehr Aufgaben hinzukommen." Deren Arbeit und Engagement lobt er ausdrücklich.

© SZ vom 22.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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