Fürstenfeldbruck:Lob für den Winterdienst

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Der knapp 20 Jahre alte Mercedes-Lastwagen kann etwa fünf Tonnen Streusalz laden. (Foto: Andreas Lohde/OH)

Stadträte sehen trotz der Klagen mehrerer Brucker Bürger auch in Nebenstraßen kaum Verbesserungsmöglichkeiten

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Der Bauhof gelangt beim Winterdienst an manchen Tagen an seine Grenzen. Bleiben Straßen nach starken Schneefällen ungeräumt, liegt das in vielen Fällen freilich daran, dass sie zugeparkt sind und deshalb für die Räum- und Streufahrzeuge nicht zugänglich sind. Das sagt Bauhofchef Peter Langenegger, der am Mittwoch im Verkehrsausschuss über die Herausforderungen und Grenzen für seine Mitarbeiter berichtet hat.

Verkehrsreferent Mirko Pötzsch musste sich harsche Kritik dafür gefallen lassen, dass er sich überhaupt für eine solche Berichterstattung eingesetzt hatte - obwohl der SPD-Stadtrat seine große Wertschätzung für die geleistete Arbeit zum Ausdruck gebracht hatte und lediglich die "sich häufenden Beschwerden" von Bürgern, meist über die sozialen Medien vorgebracht, aufgenommen habe. Klagen hatte es vor allem darüber gegeben, dass Nebenstraßen bis zu fünf Tage lang oder angeblich auch gar nicht geräumt worden seien. Vom Besuch Langeneggers versprach sich Pötzsch Erkenntnisse darüber, ob man möglicherweise bei der Technik oder beim Personal aufstocken muss.

Langenegger verneinte dies. Wenn es sehr stark schneit, dann käme der Bauhof auch dann nicht hinterher, wenn sich ein paar Mann mehr als die vorhandenen 37 Mitarbeiter um den Winterdienst kümmern würden. Der Fuhrpark sei zwar betagt, ab und zu müsse einer der Lastwagen oder Schlepper repariert werden. Und das Lager kann lediglich 200 Tonnen Streusalz aufnehmen. Aber die Welt, das machte Langenegger klar, bricht deswegen nicht zusammen. Es gelinge sehr wohl, die Brucker Straßen zu räumen - vorrangig die Hauptstraßen sowie wichtige Kreuzungen, Radwege oder Bereiche um Schulen herum. Nur nach wirklich sehr starken Schneefällen komme es vor, dass man nicht mehr hinterherkommt mit dem Räumen. Langenegger widersprach Berichten, denen zufolge Straßen fünf Tage lang nicht geräumt worden seien. Am Beispiel der Holzstraße erläuterte er, woran es liegen kann. Dort hatten sich Anwohner im Januar darüber beschwert, dass nicht einmal das Müllfahrzeug gekommen sei und hatten dies auf die nicht geräumte Fahrbahn zurückgeführt. Irrtum, sagte Langenegger. Ein Anruf bei der Entsorgungsfirma am 25. Januar habe ergeben, dass ein in die Straße ragender Baum das Müllauto blockiert habe. Die städtischen Schneepflüge würden gleichwohl immer häufiger durch zugeparkte Fahrbahnen behindert, so wie etwa im Fall der Abt-Führer-Straße. "Wenn meine Leute einen Spiegel abfahren, müssen sie warten, bis die Polizei kommt." Das könne schon mal zwei Stunden dauern. Er bot den Stadträten an, selbst morgens einmal mitzufahren, wie dies Andreas Lohde (CSU) bereits getan hat (Bericht rechts).

Ebenso wie Franz Höfelsauer dankte Bauhofreferent Albert Bosch (beide CSU) Langenegger und seinen Mitarbeitern und rügte Pötzsch dafür, voreilig die Öffentlichkeit gesucht zu haben. Irene Weinberg (BBV) rief in Erinnerung, dass es gar keine Räumpflicht für Nebenstraßen gibt. "Ich verstehe die große Aufregung nicht. Im Winter fällt halt Schnee."

© SZ vom 08.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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