Fürstenfeldbruck:Leuchtende Monopolstellung

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Christbaumverkäufer Ralph Günzel verkauft Nordmannstannen bei Puchheim-Ort. Seine Tannen sind aus eigener Produktion. (Foto: N/A)

Die Landkreisbürger kaufen als Christbaum fast ausschließlich Nordmann-Tannen

Von Felix Sommerfeld, Fürstenfeldbruck

Jedes Jahr kaufen die Deutschen 25 Millionen Christbäume - Fichten, Tannen und Kiefern. Für Viele gehört ein Baum ebenso zu Weihnachten wie Geschenke, ein leckerer Braten oder Zeit mit der Familie. Wann sich die Menschen ihren Baum zulegen, sei allerdings stark wetterabhängig, erklärt Christian Halbich: "Wenn es Anfang Dezember schon frostig kalt ist, eher früh, anderenfalls eher spät. Wann bei den Leuten Weihnachtsstimmung aufkommt, ist sehr stark vom Wetter abhängig."

Halbich weiß das aus erster Hand, vor dem Rewe-Markt in Emmering verkauft er Weihnachtsbäume. Er bietet ausschließlich Nordmann-Tannen aus Dänemark zum Verkauf an. "In Dänemark war das Wetter dieses Jahr sehr gut für die Bäume", begründet Halbich diese Entscheidung. 100 bis 120 verkaufe er jedes Jahr, die Preise liegen zwischen 28 und 60 Euro pro Baum, bei einer Größe bis zweieinhalb Meter. Dänemark ist Exportweltmeister von Weihnachtsbäumen - jährlich landen allein in deutschen Wohnzimmern vier Millionen dänische Bäume.

Auch Hermann Merkel bietet am Volksfestplatz in Fürstenfeldbruck Nordmann-Tannen an. Seine stammen allerdings aus Bayern, sogar aus dem Landkreis, nämlich aus der Baumschule in Türkenfeld. Seit nun schon mehr als 30 Jahren verkauft Merkel Weihnachtsbäume, er bietet sie in Standard- und Premium-Qualität und mit einer Höhe von bis zu fünf Metern an. 11,50 Euro kostet ein Meter des Standard-Baums. Für die Premium-Qualität muss der Käufer 18,50 Euro bezahlen.

Seiner Erfahrung nach lassen sich viele Menschen Zeit beim Christbaumkauf: "Die meisten besorgen sich ihre Bäume eher spät, in den letzten zwei Wochen." Der Christbaumverkauf am Volksfestplatz hat im Dezember täglich geöffnet. Auch Spätentschlossene müssen nicht leer ausgehen, denn sogar an Heiligabend verkauft er noch bis zum Mittag Weihnachtsbäume.

Den Kunden des Toom-Baumarkts wird dieses Jahr ein Service ganz anderer Art geboten: Lieferung des Christbaums nach Hause. "Der Kunde bekommt den Baum versandkostenfrei nach Hause geschickt. Er kauft ihn allerdings direkt vom Erzeuger, also ungesehen", erklärt Gartencenterleiter Michael Schmidt. "Die Leute können sich aber natürlich auch vor Ort einen Baum aussuchen und direkt mitnehmen." Auch dort werden ausschließlich Nordmann-Tannen verkauft. Die aus dem Sauerland stammenden Bäume sind bis zu einer Größe von viereinhalb Meter erhältlich und kosten zwischen 25 und 300 Euro.

Nicht grundlos setzen viele Verkäufer auf die Nordmann-Tanne. Sie hat den Vorteil, dass sie sehr lang haltbar ist und über einen Zeitraum von mehreren Wochen in der Wohnung frisch aussieht. Außerdem stechen ihre weichen Nadeln kaum. Die Nordmann-Tanne ist deutschlandweit der Weihnachtsbaum, der am meisten verkauft wird. Viele Menschen mögen an Weihnachten zwar den Tannenduft in ihren Wohnungen. Damit kann die Nordmann-Tanne allerdings nicht aufwarten - sie ist fast geruchslos. Dennoch haben vier von fünf Deutschen, die sich einen Weihnachtsbaum ins Wohnzimmer stellen, diese Tannenart.

Die Nordmann-Tanne ist allerdings nicht schon immer die populärste Sorte unter den Christbäumen. Vor ihrem Siegeszug in den Achtzigerjahren fanden Blaufichten und Rotfichten am häufigsten Verwendung. Zur Lagerung bereits gekaufter Christbäume raten die Verkäufer, dass sie kühl und windgeschützt aufbewahrt werden sollten. Die Bäume werden trocken, wenn sie Wind oder Sonne ausgesetzt sind. "Außerdem sollte man das Netz erst nach dem Aufstellen aufschneiden", rät Merkel.

© SZ vom 19.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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