Bayerische Rettungsmedaille:Lebensrettende Hilfe

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Ministerpräsident Markus Söder zeichnet Landkreisbürger aus, die andere aus misslicher Lage befreit haben. Dabei begaben sie sich teilweise selbst in Gefahr.

Von Julia Abspacher, Fürstenfeldbruck

"Für opferbereiten Einsatz des eigenen Lebens" lautet die Inschrift auf der Rückseite der Bayerischen Rettungsmedaille, die seit vergangenen Mittwoch fünf neue Träger aus dem Landkreis ihr Eigen nennen dürfen. Sie haben sich selbst in Gefahr begeben, um das Leben anderer zu retten. In der Münchner Residenz wurden sie nun zusammen mit 40 weiteren Geehrten aus ganz Bayern von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für ihr Engagement ausgezeichnet.

Dass es in unterschiedlichsten Situationen möglich und nötig sein kann, das Leben von Mitmenschen zu retten, zeigen die Geschichten der fünf Ausgezeichneten aus dem Landkreis. Im Sommer 2016 war Michael Kingston aus Mammendorf im Allgäu unterwegs, als ein 17-Jähriger an den Buchenegger Wasserfällen in die Fluten fiel. Kingston sprang gemeinsam mit einem anderen Mann hinterher, der Jugendliche konnte aber wegen des starken Sogs und der Kälte des Wassers nur noch tot geborgen werden. Der zweite Retter, der bei seinem Einsatz sein Leben verlor, wurde von Söder posthum geehrt.

Der Allinger Dominik Magyar war nichts ahnend am Weßlinger See baden, als er die Hilferufe einer Schwimmerin hörte, die sich in Wasserpflanzen verfangen hatte. Er und ein junger Gilchinger, der ebenfalls die Rettungsmedaille erhielt, zögerten nicht lange und beschlossen, der in Not geratenen Frau zu helfen. Mithilfe eines Surfbretts, das sie am Ufer entdeckten, erreichten sie die Frau und konnten sie sicher ans rettende Ufer bringen und Schlimmeres verhindern.

Nicht mit Wasser, sonder mit Feuer konfrontiert sah sich dagegen Dominik Mautz bei seiner Heldentat. Nachdem er zufällig Flammen aus dem Fenster eines Hauses in Maisach schlagen sah, verschaffte er sich trotz der Gefahr Zutritt zum Gebäude. Anschließend konnte er die ältere Bewohnerin des Hauses ins Freie und damit in Sicherheit bringen.

Selbstverständlich war auch für Dominik Pauli seine Rettungstat. Der junge Mann aus Fürstenfeldbruck wartete am frühen Morgen in Pasing am Bahnhof, um mit der S-Bahn den Heimweg anzutreten. Da sah er einen offensichtlich alkoholisierten Mann, der den Bahnsteig entlangtorkelte, auf die Gleise stürzte und regungslos liegen blieb. Obwohl die Einfahrt der nächsten S-Bahn kurz bevor stand, sprang Pauli dem Gestürzten hinterher und schaffte es, ihn noch rechtzeitig zurück auf den Bahnsteig zu hieven.

Für Schlagzeilen sorgte zu Beginn des vergangenen Jahres die Rettungstat von Claus Koprek und Vincent Weber, die eine 79-jährige Eichenauerin aus einer lebensbedrohlichen Situation befreiten. Bei Schnee und Eis war die Autofahrerin von der Roggensteiner Allee, die parallel zum Starzelbach verläuft, von der Fahrbahn abgekommen. Ihr Wagen rutschte in das kleine Gewässer und blieb auf dem Dach liegen. Koprek, der ebenfalls im Auto unterwegs war, hielt sofort an und eilte der Frau, die nun kopfüber in ihrem Auto und bis zur Nase im Wasser hing, zur Hilfe. Als der Eichenauer Weber zu ihm stieß, gelang es den beiden, den Gurt der Verunglückten mit einem Teppichmesser zu zerschneiden und sie so aus dem Wagen zu befreien.

© SZ vom 12.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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