Fürstenfeldbruck:Landrat verteidigt Verhütungs-Zitat

Karmasin relativiert seine umstrittene Aussage in Kreisausschusssitzung

Landrat Thomas Karmasin hat sich zur Kommentierung seines Zitats aus der jüngsten Kreisausschuss-Sitzung in der SZ geäußert. In der Debatte über einen Verhütungsfonds zur Unterstützung Bedürftiger hatte er gesagt, "dass es besser sei, wenn sich manche Menschen nicht vermehren". Er erklärt, er habe in der Diskussion ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein Verhütungsfonds gerade deshalb ethisch bedenklich sei, "weil die Verwendung öffentlicher Mittel ja im öffentlichen Interesse sein müsse". Dies lasse nur den Schluss zu, den er in seinem Zitat gezogen habe. Es sei nämlich gerade nicht so, dass der Fonds eine Sozialleistung im klassischen Sinne des Sozialgesetzbuches ist, weshalb das öffentliche Interesse besonders zu begründen sei. Selbstverständlich aber sei der Kinderwunsch von Menschen nichts, was die öffentliche Hand zu bewerten habe. Weiter erklärt der Landrat: "Allerdings kann es in der Tat im öffentlichen Interesse sein, die aus nachvollziehbaren Gründen getroffene Entscheidung gegen Kinder, die situationsbedingt womöglich wiederum der öffentlichen Hand anvertraut werden müssten, zu unterstützen". Er räume dennoch ein, dass man die Problematik möglicherweise hätte glücklicher darstellen können, als mit dem gewählten Zitat. In diesem Zusammenhang betont er, dass er nicht manche Menschen als wertvoller als andere betrachte.

© SZ vom 18.10.2017 / FLHA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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