Fürstenfeldbruck:Plastiken als Alltagsbegleiter

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"In Progess I" des Bildhauers Peter Weber steht am Skulpturenweg. Es ist die mathematisch durchdachte Zusammensetzung von 18 Dreiecken. (Foto: Günther Reger)

Der Fürstenfeldbrucker Skulpturenweg nimmt allmählich Gestalt an. Sieben Werke aus dem Bereich Konkrete Kunst stehen bereits fest. Ein Symposium soll weitere hervorbringen

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Der seit langem geplante Skulpturenweg in Fürstenfeldbruck wird allmählich verwirklicht. Die Kulturstiftung Annelies und Gerhard Derriks hat 2014 eine Konzeption entwickelt und übergibt der Stadt sechs Kunstwerke aus ihrem Fundus sowie ein Werk des Künstlers Peter Weber als Dauerleihgaben. Webers Objekt wurde nun aufgestellt. Der Kulturausschuss gab im Nachhinein seine Zustimmung zu den Standorten. Im Juni 2016 ist außerdem ein Symposium geplant, das die Künstlervereinigung betreuen wird und mit dem weitere Werke geschaffen werden sollen.

Insgesamt stehen nun drei Skulpturen entlang der Wege durch die Amperauen im Süden des Flusses zwischen Stadt und Kloster. Es sind die Skulpturen "Dual II" und "Trigonal" von Horst W. Twardzik aus Aluminum, Stahl und Farbe, die 2014 aufgestellt wurden, sowie das Werk "In Progress I" von Weber. Geplant ist die Installation eines Objekts von Ben Muthofer (2016), von zwei Werken von Siegfried Kreitner (2016) sowie eines Stückes von Ingo Glass (2017) in diesem Bereich. Sämtliche Objekte zählen zur Richtung der konkreten Kunst, die vier weiteren Standorte sind bereits ausgesucht. Allerdings fiel erst im Sommer jemandem im Rathaus auf, dass formal noch der Kulturausschuss sein Plazet geben muss, was das Gremium ohne Diskussion mit großer Mehrheit tat.

Ästhetisch breiter gefasst ist das Symposium Stadt-Land-Kunst, das die Stadt im kommenden Jahr zum dritten Mal anbieten wird. Die erste Veranstaltung fand 2008 statt. Von den drei damals angekauften und 2010 aufgestellten Werken stehen noch der "Leuchtturm" von Christian Engelmann und "Amperarche" von Hilde Seyboth. Die "Rauminstallation" von Cornelia Rapp fiel dem Vandalismus zum Opfer. Im kommenden Jahr soll das Symposium erstmals von der Künstlervereinigung Fürstenfeldbruck organisiert werden. Zehn Künstler sollen im Juni zehn Tage lang an ihren Werken in Fürstenfeld arbeiten können, in aller Öffentlichkeit, so dass die Bürger zuschauen können. Anschließend bleiben die Werke zwei Jahre lang im Freien stehen, womit sich ein weiterer Abschnitt des Skulpturenpfads ergibt. Eines der Werke wird die Stadt am Ende erwerben.

Im Ausschuss regte Andreas Lohde (CSU) an, mehr als 10 000 Euro für diesen Ankauf einzuplanen, um gegebenenfalls auch ein Werk von höherer Qualität erwerben zu können. Bei der Gelegenheit berichtete Kulturreferent Klaus Wollenberg (FDP), dass die Stele des Münchner Künstlers Christian Hartard, um deren Standort vor zwei Jahren gerungen worden war, nicht mehr funktioniert. Das Kunstwerk mit dem Titel "Intra" entstand beim zweiten Stadt-Land-Kunst-Wettbewerb 2012. Es ist eine Art inwendiger Wasserspeier, von dem nur noch ein Torso übrig sei, wie Wollenberg klagte. "Wir müssen überlegen, was damit passieren soll."

Mit den Werken der Derricks-Stiftung sowie den Objekten aus den Stadt-Land-Kunst-Wettbewerben wird der Skulpturenweg Gestalt annehmen. Das Projekt war bereits 2007 von einigen Gruppen und Einrichtungen wie Stadtmarketing, Stadtmuseum, Künstlervereinigung und Kulturverein initiiert worden. Die Idee war, zuerst den Bereich zwischen Markt und Kloster mit Kunstwerken zu verbinden und schließlich den Brucker Westen einzubeziehen. Das Projekt wurde auf Eis gelegt, als sich die Stadt um die Landesgartenschau bewarb. Weil diese Bewerbung nicht von Erfolg gekrönt war, griffen die Derricks-Stiftung, die Künstlervereinigung und die Kommune die Idee wieder auf.

© SZ vom 03.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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