Der Kulturverein Fürstenfeld ist bekannt für seine vielseitige Förderung des kulturellen Lebens in Stadt und Landkreis. Neben eigenen Veranstaltungen unterstützte der gemeinnützige Verein in den vergangenen Jahren unterschiedliche Angebote anderer Einrichtungen. Darunter zählen Projekte der Kulturwerkstatt Haus 10, Aufführungen des Philharmonischen Chors oder auch Sachspenden an die Musikschule. Bei der jährlichen Mitgliederversammlung gab der Vorstand nun allerdings bekannt, dass der Verein seine Förderungen limitieren wird. Dies sei notwendig, um die Vereinsaktivitäten weiterhin zu ermöglichen, erklärt die Vorsitzende Karin Schleicher.
2002 ging der Kulturverein aus dem Förderverein Stadthalle Fürstenfeld hervor, nachdem dieser seinen Vereinszweck mit dem Bau des Veranstaltungsforums erfüllt hatte. Die neuen Grundlagen sollten fortan regionale Förderprojekte in Kunst und Kultur sein. Vor 10 Jahren erhielt der Verein jedoch einen Bescheid vom Finanzamt mit der Aufforderung, das zu hohe Vereinskapital abzubauen. Über mehrere Jahre hinweg konnten verschiedene Kultureinrichtungen und -projekte von diesem Kapitalabbau in Form von hohen Förderungssummen profitieren.
Die Auflagen des Finanzamts seien nun im Jahr 2015 mit einem Guthaben von 58 000 Euro erfüllt worden, bestätigt Schatzmeister Detlef Schwarz. Wenn man künftig ebenso viele Gelder, wie in den vergangenen Jahren in Förderprojekte investieren würden, dann könne der Verein dauerhaft nicht mehr bestehen bleiben. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, jährlich nur noch 3000 Euro vom Vereinsguthaben abzubuchen, damit das Stammkapital in den nächsten zehn Jahren mit ungefähr 25 000 Euro erhalten bleibe.
Im Grunde könne der Verein mit seinen abwechslungsreichen Aktivitäten weiterhin wie zuvor bestehen, so Schwarz, nur müsse eben die Höhe der Fördergelder gesenkt werden. Vor allem der Kulturförderpreis, welcher dieses Jahr an den integrativen Gospelchor "Oh Happy Day" geht, soll auch in Zukunft weiterhin vergeben werden. Ebenso soll die Reihe "Junge Stars in Fürstenfeld" fortgeführt werden.
Ohne die Unterstützung des Kulturvereins wären beispielsweise die Konzerte des Bach Chor & Orchesters nicht umsetzbar, sagt Schleicher, da die Eintrittspreise ansonsten zu hoch wären. Um auch weiterhin Veranstaltungen auf diesem Niveau in Fürstenfeldbruck zu ermöglichen, bestehen für den Verein, laut Schatzmeister Schwarz, mehrere Optionen zur Steigerung der Vereinseinnahmen: Neben einer möglichen Erhöhung der Mitgliedsbeiträge werde überlegt, auch von Mitgliedern Eintrittspreise für eigene Veranstaltungen zu verlangen. Dabei gehe es um keine geringfügige Summe, da der Verein 300 Mitglieder zählt. Zudem ist geplant,z verstärkt auf Sponsorensuche zu gehen und auch auf Veranstaltungen um Spenden für die gemeinnützigen Projekte des Vereins zu bitten.