Fürstenfeldbruck:Krümel zwischen Mäusen

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Prüfer Manfred Stiefel (links), hier beim Anschneiden eines hellen Schweizer Brot neben Bäckermeister Lukas Drexler. (Foto: Reger)

Sechs Bäckereien aus dem Landkreis treten in der Sparkasse an zur Brotprüfung

Von Nina Storner, Fürstenfeldbruck

Der Duft von frischem Brot umfängt die Besucher schon in der Vorhalle der Sparkasse. Dort unterziehen sich sechs Bäckereien aus dem Landkreis einer öffentlichen Prüfung durch das Institut für die Qualitätssicherung von Backwaren. Auch dieses Jahr liegen die Ergebnisse der Brucker Bäckerinnung im bayerischen Vergleich auf hohem Niveau.

Davon sollen auch die Kunden etwas haben: bei der Probieraktion lockt Bäckermeister Josef Drexler mit frischen Brotscheiben und raffiniertem Veggi-Aufstrich all jene, die sich nicht zufrieden geben wollen mit einem saftigen Kontoauszug. "Diese Aromen verdrängen doch gleich die trockene Atmosphäre einer Bank", freut sich Sparkassenchef Klaus Knörr. Er begrüßt die Gäste, darunter Ehren-Obermeister Franz Höfelsauer und Jutta Sellin, die Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft.

Um ihre Brotkultur und das sehr vielfältige Sortiment werden die Deutschen weltweit beneidet. Wie erhaltenswert das ist, lässt sich am "Unesco-Bundesverzeichnis der immateriellen Kulturgüter" ablesen. "Kaum einen anderen Geruch verknüpfen wir mit so positiven Erinnerungen", sagt denn auch Manfred Stiefel. Der gelernte Bäckermeister ist einer der drei bundesweit tätigen Brotprüfer und bewertet Jahr für Jahr in ganz Süddeutschland etwa 7000 Laibe. Da kommt eine bunte Vielfalt zusammen, aber auch klare Vorlieben treten zu Tage: "In Schwaben mag man es heller. Im Bayerischen Wald muss es kräftig-würzig sein, sogar zum Frühstück." In der Kreisstadt verkostet Stiefel 32 Brote der Bäckereien Drexler aus Jesenwang, Nau aus Grunertshofen, Schmitt aus Germering sowie Bücherl, Rackl und Wimmer aus Fürstenfeldbruck. In den fünf Kriterien Form und Aussehen, Oberfläche und Kruste, Lockerheit und Krumenbild, Struktur und Elastizität sowie der Königsdisziplin Geruch und Geschmack, schneiden die handgefertigten Backwaren zur Freude von Innungsobermeister Werner Nau "überaus zufriedenstellend" ab.

Ein Brottrend im Sortenvergleich sei derzeit zwar nicht in Sicht, erzählt der Bäckermeister, aber die Leute achteten vermehrt auf Regionalität. Dies sei ebenfalls ein Grund für den anhaltenden Erfolg der Brucker Bäckerinnung. "Für gute Lebensmittel muss auch gutes Geld bezahlt werden", so Nau, "da weiß man wenigstens, was drin ist." Die jährliche Qualitätsprüfung helfe den Bäckereien mit Verbesserungsvorschlägen und bestärke sie in ihrem Tun. Wenn sich dann die kleinen Betriebe auf ihre Spezialitäten konzentrieren, profitierten sowohl Mittelstand und Kundschaft von der herausragenden Qualität aus der Region.

Alle Ergebnisse unter www.brot-test.de

© SZ vom 07.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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