Fürstenfeldbruck:Konzept für die gute Stube

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Die historische Aufnahme zeigt den Viehmarktplatz in den Zwanzigern oder Dreißigern. (Foto: Sammlung Knape, Fürstenfeldbruck)

2017 dürfte Gestaltung des Viehmarktplatzes feststehen

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Der Brucker Viehmarktplatz hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Und das Jahr 2017 hat gute Chancen, in die künftige Stadtgeschichte unter dem Kapitel "Viehmarktplatz" aufgenommen zu werden. Dann nämlich werden entscheidende Weichen gestellt. Nach jahrelangen Diskussionen ist es auch höchste Zeit, die bis zu 130 Meter lange und bis zu 89 Meter breite "gute Stube" westlich des Marktplatzes neu zu möblieren und aus der Blechwüste des riesigen Parkareals einen städtischen Platz mit Aufenthaltsqualität zu machen.

Die Freifläche zwischen Pucher und Schöngeisinger Straße, die von der Ludwigstraße durchschnitten wird, war früher das, was der Name besagt: ein Viehmarkt, auf dem die Bauern der Umgebung Rinder und Pferde zusammentrieben und zum Verkauf anboten. Die Nutzung änderte sich im Laufe der Jahre. An Stelle der Rinder traten Blechkarossen, Pferde waren nur noch unter den Motorhauben zu finden. 157 Stellplätze gibt es auf dem nördlichen Teil. Die 36 Autos auf dem südlichen Teil müssen ab und zu dem Grünen Markt oder dem Christkindlmarkt weichen.

Es gab bereits einen Versuch, diesen zentralen Bereich zu beleben: Noch unter Oberbürgermeister Sepp Kellerer erhielt 2011 ein Investor den Zuschlag für die Bebauung mit einem viergeschossigen Wohn- und Geschäftshaus, in dem ein Elektromarkt und ein namhafter Textilanbieter als "Magnete" im Einzelhandel angesiedelt werden sollten - mit dem Erlös aus dem Grundstücksverkauf sollte der öffentlich zugängliche Teil der Tiefgarage sowie die oberirdische Platzgestaltung bezahlt werden. Im März 2012 kassierten die Brucker diese Pläne mittels eines Bürgerentscheids. Seitdem gab es mehrere Workshops und Brainstorming mit interessierten Bruckern sowie ein Moderationsverfahren. Dabei zeichnete sich ab, dass die vom damaligen OB-Kandidaten Klaus Pleil Anfang 2014 präsentierte Idee einer filigranen Markthalle auf dem nördlichen Teil durchaus Anklang fand.

Die parallele Ausschreibung an drei Architekturbüros Ende 2015 dauert noch an. Diese legten bereits erste Entwürfe vor, die jeweils einen Marktbereich im Norden der Ludwigstraße und Freiflächen mit Bäumen und Bänken im Süden vorsehen. Eine Variante weist sogar ein begehbares Dach und einen Turm an der Pucher Straße auf.

Als wahrscheinlich gilt, dass zudem eine Tiefgarage gebaut wird - voraussichtlich 2018 soll damit begonnen werden. Eine Vorentscheidung über die Platzgestaltung soll aber bereits im kommenden Februar fallen.

© SZ vom 31.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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