Fürstenfeldbruck:Kinoexperte für das Lichtspielhaus

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Stefan Döpke soll an die Spitze des Fördervereins gewählt werden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Am kommenden Dienstag will Thomas Lutzeier den Vorsitz des Brucker Fördervereins Lichtspielhaus abgeben. Folgen die knapp hundert Mitglieder bei der abendlichen Versammlung im Wirtshaus Auf der Lände seinem Vorschlag, dann wird der Gautinger Kinoexperte Stefan Döpke als Nachfolger gewählt. Stellvertreter soll der ehemalige Stadtrat Mirko Pötzsch werden, der einen guten Draht zu Lokalpolitik und Stadtverwaltung hat. Mit seinem angekündigten Rückzug will Lutzeier, der seit Gründung des Fördervereins 2013 maßgeblich die Richtung vorgegeben hat, den Weg frei machen, um mit neuen Köpfen eine Lösung für den Betrieb des historischen Lichtspielhauses an der Maisacher Straße zu finden. Seit fast drei Jahren steht das von der Stadt erworbene Gebäude leer, noch im Frühjahr soll das Dach repariert werden.

Als Rückschlag hatten es Stadträte und auch Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) empfunden, dass der zweite Bewerber als Betreiber jüngst einen Rückzieher gemacht hatte: Ehemalige Mitglieder des Fördervereins um Richard Bartels und den Münchner Filmvorführer Wolfgang Leitner, die sich zur "Interessengemeinschaft Lichtspielhaus" (IG) zusammengeschlossen hatten, galten lange als aussichtsreiche Kandidaten. Ihnen traute man einen nahezu kostendeckenden Betrieb zu - bis Leitner auf den Umbau des Saals in zwei separate Bereiche pochte.

Lutzeier, der sich zwar nicht mehr zur Wahl stellt, wohl aber weiter im Verein mitarbeiten will, sieht sich und das vom Förderverein längst vorgestellte Konzept bestätigt. Auch der Förderverein will zwar den Schwerpunkt auf Filmvorführungen legen und peilt 300 solcher Termine pro Jahr an. Flankiert werden soll das im gleichen Umfang nicht nur in Form von Kulturvorstellungen wie Theateraufführungen oder Poetry Slams, sondern auch durch private Veranstaltungen, Feste und Firmenpräsentationen, die Einnahmen bringen sollen. Auch die Wohnung im Obergeschoss könne man vermieten und zudem um Spenden werben, so Lutzeier. Ob sich jährlich 30 000 Euro erwirtschaften lassen, so wie sich dies die Stadt zunächst gewünscht hatte, ist offen. Der designierte Vorsitzende Stefan Döpke, der bis 2012 das Filmcasino in Gauting betrieben hat, soll als einziger Hauptamtlicher arbeiten. Dies würde allerdings bedeuten, dass die Stadt sich ihre neue Kulturbühne etwas mehr kosten lassen muss als zunächst geplant.

Lutzeier, der sich von Stadtrat und Stadtspitze ausgebremst fühlt, hofft, dass unter der neuen Führungsspitze nun Bewegung in die Sache kommt. Manches, wie etwa die Resonanz der Besucher, sei schwer vorhersehbar. Deshalb müsse man eben den Mut aufbringen, "es mal auszuprobieren".

© SZ vom 01.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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