Es gab tatsächlich eine Zeit, in der die Kreisstadt ganz ohne eigene Stadtkapelle auskommen musste. Wurde eine solche für bestimmte Anlässe benötigt, musste man Nachbarkommunen um Hilfe bitten. Ein Zustand, den der damalige neu gewählte Bürgermeister Sepp Kellerer nicht mehr länger mitanschauen wollte. Das war 1996. Kellerer sprach damals mit mehreren Musikern. Es sollte aber noch eine Weile dauern, bis man genug Mitglieder für ein eigenes Ensembles gefunden hatte. Am 14. März 1997 war es dann aber soweit, 21 Musiker trafen sich zur Gründungsversammlung. Deshalb kann die Brucker Stadtkapelle nun am Wochenende zum Jubiläumskonzert zum 20-jährigen Bestehen laden.
"Es war mir damals ein großes Anliegen, dass wir wieder etwas aufbauen. Denn ich fand, es war an der Zeit, dass eine Stadt wie Fürstenfeldbruck auf diesem Gebiet wieder etwas zu bieten hat", erinnert sich Sepp Kellerer. Einer der Musiker, mit denen er damals sprach, war Helmut Buchbauer. Der hat sofort zugesagt, obwohl er damals auch die Kapelle in Eichenau leitete. Buchbauer wurde so zum ersten Dirigenten in Bruck. "Es war schon eine schwere Zeit. Wir mussten ja nicht nur Musiker finden, es war ja auch sonst nichts da, keine Noten, keine Tracht, nichts eben", sagt Buchbauer.
Ein wichtiges Thema war von Anfang an die Jugendarbeit. Aber auch da musste die junge Stadtkapelle einen Rückschlag verkraften, als der komplette Nachwuchs mit seinem Dirigenten ausgetreten ist, um ein eigenes Ensemble zu gründen. Doch auch dieses Problem wurde gelöst. Zum Jubiläum steht die Stadtkapelle bestens da. Neben der "großen" Stadtkapelle gibt es die Juniorbläser und das Jugendblasorchester, insgesamt 72 der 216 Mitglieder gehören zum Jugendbereich. Die Nachwuchsarbeit ist auch dem aktuellen Dirigenten Paul Roh wichtig. Er kooperiert intensiv mit der Kreismusikschule und bemüht sich, Bläserklassen an verschiedenen Schulen zu etablieren.
Beim Jubiläumskonzert am Sonntag können die Besucher alle Ensembles der Kapelle mit ihrem breiten Repertoire hören. "Ich frage die Musiker vor einem Konzert immer, was sie spielen wollen. Und dann entscheide ich alleine", sagt Dirigent Paul Roh und lacht. Dabei richte er sich natürlich nach den Wünschen. Wenn ein Titel mehrfach genannt wird, dann hat er natürlich gute Chancen aufgenommen zu werden. Was genau dieses Mal gespielt wird, verrät Roth nicht. Im vergangenen Jahr stand neben Filmmusik und bekannten Popsongs auch ein Ausschnitt aus der Wagneroper "Tannhäuser" auf dem Programm.
Jahreskonzert der Stadtkapelle Fürstenfeldbruck, Sonntag, 19. Februar, von 16 Uhr an im Veranstaltungsforum, Karten ab 14 Euro sind unter www.fuerstenfeld.de erhältlich.