Fürstenfeldbruck:Ins Gespräch kommen

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Deutsch-türkisches Kulturzentrum feiert Familienfest

Von Nina Storner, Fürstenfeldbruck

Fast auf den Tag jährt sich die Eröffnung der Moschee und des deutsch-türkischen Kulturzentrums (DTKZ) an der Zadarstraße. Seit Mai 2009 dient das Haus der türkischen Gemeinschaft als Zentrum, in dem sowohl die türkisch-islamische Kultur ausgeübt als auch Wert darauf gelegt wird, in intensiven Dialog mit der deutschen Gesellschaft zu treten. Zweimal im Jahr lädt das DTKZ deshalb alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich mit dem kulturellen Nebeneinander und Miteinander auseinanderzusetzen und zu feiern. Von Freitag, 15., bis Sonntag, 17. Mai, öffnen sich so zum Aile Şenliği, zum Familienfest der Mevlana Moschee, wieder die Türen.

"Jeder ist willkommen", betont Recep Atalar. Der Verwaltungsfachwirt arbeitet im Brucker Landratsamt, in seiner freien Zeit ist er als Vorstandsmitglied beim DTKZ tätig. Seit einigen Jahren ergänze das Familienfest den "Tag der offenen Moschee", erzählt er. Das DTKZ wolle mit seinem diesjährigen Programm an den Erfolg der bisherigen Familienfeste anknüpfen. Samstag und Sonntag gibt es jeweils sechs Führungen durch die Moschee. "Das heißt, zu Beginn natürlich gleich Schuhe ausziehen", erklärt Atalar. Die Führung soll einen Überblick über die verschiedenen Bereiche geben, der Blick werde aber auch auf das Detail gelenkt. Beispielsweise sei die Khutba, das wöchentliche Freitagsgebet der Muslime, ein zentrales Thema. Unterschiede zum täglichen Ritualgebet, dem Salat, die Rolle des Vorbeters und religiöse Hintergründe werden veranschaulicht. "Je mehr Fragen gestellt werden, desto besser", sagt Atalar. Und falls sich mal jemand nicht persönlich traue, könne man diesmal auch per E-Mail "ganz anonym" fragen. Das Zentrum diene als öffentlicher Raum, man wolle ins Gespräch kommen und gehe dafür gerne neue Wege.

Bei einem Familienfest dürfen auch die Kleinsten nicht zu kurz kommen, mit Verstärkung des Kreisjugendrings Fürstenfeldbruck wird gebastelt und gespielt, zudem gibt es Kinderschminken und eine Hüpfburg. Für das leibliche Wohl gibt es Gegrilltes aus der türkischen Küche. Tanz und Lyrik runden das Programm ab. Etwas ganz Besonderes, so Atalar, sei am Sonntag der Vortrag zum Thema "Verstehen und verstanden werden". Gehalten werde er von Arif Durgut, einem jungen Studenten, der mit der Öffentlichkeitsarbeit des Kulturzentrums betreut sei. Zu den Familienfestbesuchern des vergangenen Jahres zählten unter anderem Oberbürgermeister Klaus Pleil (BBV), Landrat Thomas Karmasin (CSU) und die CSU-Bundestagsabgeordnete Gerda Hasselfeldt. "Das war uns natürlich eine besondere Freude", erzählt Atalar und fügt hinzu: "Es wäre schön, wenn man das ein oder andere Gesicht wieder sehen würde."

Das Familienfest des deutsch-türkischen Kulturzentrums findet am Freitag von 14 bis 20 Uhr, am Samstag von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr statt. Moscheeführungen am Samstag und Sonntag von 11.30 Uhr an. Der Vortrag am Sonntag beginnt um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 15.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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