Fürstenfeldbruck:Inklusion im Sport

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Ein Schwimmwettbewerb bringt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen

Von Katharina Knaut, Fürstenfeldbruck

Sport fördert die Inklusion, davon ist Manuela Brehmer, Vorsitzende des Kreises Eltern Behinderter Kinder Olching (EbK) überzeugt. Seit Jahren bietet der Verein verschiedene Sportangebote an. Oft haben die Athleten auch schon an Veranstaltungen von Special Olympics Bayern teilgenommen, einer vom internationalen Olympische Komitee anerkannten Bewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Jetzt richtet der EbK mit einem Inklusionsschwimmwettbewerb erstmals eine eigene Veranstaltung für die Bewegung aus.

Schon lange bestehe im Verein der Wunsch, ein eigenes Event zu organisieren, erzählt Brehmer. Aus finanziellen Gründen sei das aber lange nicht möglich gewesen. "Im letzten Jahr hat sich aber ein Sponsor gefunden." Nun geht der Wunsch in Erfüllung. 120 Menschen nehmen an diesem Samstag am Wettbewerb teil. Weitere Wettkämpfer könne man nicht mehr aufnehmen, so Brehmer. Zuschauer seien aber herzlich eingeladen. Die Wettkampfleitung übernimmt Special Olympics Bayern, über die Bewegung habe man Schwimmer aus ganz Bayern gewonnen. Teilnehmer sind Kinder und Erwachsene von zwölf Jahren an, sowohl mit als auch ohne Behinderung. In 15 Einzel- und zwei Staffeldisziplinen kämpfen sie für den Sieg.

Damit jeder im Wettkampf eine faire Chance erhält, wurden die Teilnehmer im Vorfeld in Gruppen eingeteilt. "Normalerweise gibt es ein Vorauswahlschwimmen, aber das würde unsere Kapazitäten sprengen", so Brehmer. Daher habe man die Gruppen nach Alter und Leistung festgelegt. "Wir haben uns vorher von allen Teilnehmern die Zeiten geben lassen", erklärt Brehmer. "Danach haben wir die Leute in homogene Gruppen eingeteilt." Jeder solle die Möglichkeit auf eine Medaille bekommen. "Die Sportler trainiert schließlich darauf, man braucht ein Ziel", so Brehmer. Vor allem für die Menschen mit geistiger Behinderung sei das wichtig. "Häufig machen sie immer die gleiche Arbeit. Da bleibt ein Erfolgserlebnis oft verwehrt."

Genauso entscheidend sei es, Mut aufzubauen, Regeln anzuerkennen und sich auch mit Misserfolg vertraut zu machen. "Das Verlieren muss man lernen." Abgesehen von all diesen positiven Aspekten "ist Sport für jeden gut", findet Brehmer. Vor allem wenn man im Beruf viel sitzt, sei Bewegung wichtig. Für die Athleten des EBK aber kein Problem: Viele nehmen pro Woche an zwei Sportarten teil, darunter Fußball, rhythmische Sportgymnastik sowie eine allgemeine Sportgruppe an. Und natürlich Schwimmen. Einmal die Woche trainieren die Mitglieder in der Amperoase. Zwölf Sportler werden auch an diesem Samstag an den Start gehen.

Diese Art der Inklusion sei sehr wichtig, betont Brehmer. "Wenn man zusammen Sport treibt, kann man Berührungsängste abbauen und den unbefangenen Umgang miteinander fördern." Ein gesellschaftliches Thema, findet sie. "Alle Menschen mit der gleichen Leistung sollten gemeinsam Sport treiben."

Das Inklusionsschwimmfest findet Samstag, 13. Oktober, von 9.30 Uhr an in der Fürstenfeldbrucker Amperoase, Klosterstraße 7, statt.

© SZ vom 12.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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