Fürstenfeldbruck:Infektionen vorbeugen

Lesezeit: 2 min

Die Hygienebeauftragte Petra Thoms (3. von rechts) und ihr Team demonstrieren den richtigen Umgang mit einem Desinfektionsgerät. (Foto: Günther Reger)

Klinikum klärt über Handhygiene und Desinfektion auf

Von Moritz Glas, Fürstenfeldbruck

Die Angst vor Viren und Bakterien ist bei vielen allgegenwärtig. Vor allem in der nasskalten Jahreszeit werden wieder mehr Leute krank, oder sie haben Angst, sich anzustecken. Dass einer der grundlegendsten und einfachsten Wege, sich vor Keimen zu schützen, einfache Händehygiene, also auch Händewaschen ist, wissen nur die wenigsten. Das Klinikum Fürstenfeldbruck setzt auf Aufklärung und lud deshalb kürzlich zu einem allgemeinen Informationstag mit verschiedenen Ständen und einem abschließenden Quiz ein. Einen konkreten Anlass für den Aktionstag gab es allerdings nicht. Im Foyer des Klinikums herrscht Hochbetrieb. Etwa 70 Besucher sind gekommen, um sich an den fünf Ständen zum Thema Handhygiene zu informieren. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Infektionsprävention.

Am einem Stand wird erläutert, wie wichtig es ist, sich die Hände zu desinfizieren, und in welcher Situation das unverzichtbar ist. Vorgestellt werden die sogenannten fünf Hauptindikatoren zur Handdesinfektion. Vor und nach einem Patientenbesuch, vor aseptischen Tätigkeiten wie beispielsweise dem Wechsel eines Verbands sowie nach dem Kontakt mit potenziell infektiösem Material wie Blut und Urin sowie bei einem Patientenumfeld mit einem Krankenbett sollten in jedem Fall die Hände desinfiziert werden. Nicht nur zum eigenen Schutz, sondern auch zum Schutz der Patienten. Bei einem Quiz kann jeder testen, wie gut er sich das neu erworbene Wissen gemerkt hat. Richtige Antworten werden mit Preisen wie Desinfektionsmitteln oder Süßigkeiten belohnt.

"Über die Hände tritt die Infektion mit Viren und Bakterien am häufigsten auf", erklärt Alexandra Müller. Sie ist Fachkrankenschwester für Hygiene und Infektionsprävention. "Jeder Mensch hat Keime an seinen Fingern. Wenn man diese beispielsweise beim Essen in seinen Organismus bringt, kann es schnell sein, dass man sich ansteckt", warnt die Hygienespezialistin. Besonders gefährlich seien die sogenannten multiresistenten Erreger (MRA). Sie entstehen durch inkonsequenten oder unverantwortlichen Umgang mit Antibiotika, wie er oft bei der Selbsteinnahme zu Hause aber auch in der Tierzucht vorkommt. Gegen diese Art von Bakterien, wirken die gängigen Antibiotika nicht mehr. In Deutschland wird die Zahl der jährlichen Todesfälle durch die oft als Krankenhauskeime bezeichneten Erreger auf 40 000 im Jahr geschätzt. Die Bezeichnung Krankenhauskeime kann jedoch irreführend sein. Die Bakterien kommen nämlich nicht ausschließlich in Krankenhäusern vor, es ist ebenso gut möglich, sich mit ihnen auf der Straße anzustecken. In einer Umgebung mit vielen kranken Menschen, wie in einem Hospital, ist lediglich die Konzentration der Erreger und damit auch die Ansteckungsgefahr höher. Darum ist der Hygienestandard in Kliniken strenger geregelt. "Mit dem Informationstag, wollen wir aufklären und Licht ins Dunkle bringen", umschreibt Alexandra Müller das Ziel ihrer Aufklärungsarbeit.

© SZ vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: