Fürstenfeldbruck:HCD trauert um Walter Schiel

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Es war schon etwas Ungewöhnliches, was Walter Schiel da im Jahr 1972 auf die Beine stellte: einen eigenen Handballverein nur für Mädchen zu gründen. Er tat es für seine Töchter. Weil das Handballspielen seine eigene Jugend bereichert hatte, wie er mal in einem Interview gesagt hatte, wollte Schiel das Interesse an der Sportart auch an seine beiden Töchter weitergeben. Einen Mitstreiter fand er in Kurt Dambach, fortan firmierte der Gröbenzeller Schilderhersteller als Sponsor im Namen des neu gegründeten Handball-Clubs Dambach Gröbenzell (HCD). Reichlich später nach dem Ausstieg des Sponsors wurde der Verein in Handball-Club Damen umbenannt, die Abkürzung konnte bleiben.

Über Jahrzehnte prägte Walter Schiel den Gröbenzeller Verein "als Spiritus rector, Antreiber, Ideen- und Ratgeber, Motivator, Freund und Förderer", wie sich die amtierenden Vorsitzenden Rüdiger Hoch und Martin Runge erinnern. Der HCD machte sich als Förderer des Frauen- und Mädchenhandballs im weiten Umkreis einen Namen, das Frauenteam spielte Anfang der Neunzigerjahre sowie in der vergangenen Saison in der zweiten Handball-Bundesliga, und in den Teams finden sich seit jeher Spielerinnen, die beim HCD in den eigenen Jugendmannschaften groß wurden. Das war auch das Konzept, das Schiel vertrat. Ohne ihn, da sind sich Hoch und Runge einig, wäre das nunmehr 46 Jahre währende erfolgreiche Sport- und Vereinsleben undenkbar, "wahrscheinlich gäbe es den HCD auch gar nicht". Seine Handballleidenschaft gab Schiel auch erfolgreich in der eigenen Familie weiter. Tochter Sibylle Leindl war einst deutsche Juniorennationalspielerin, auch deren Sohn und Tochter spielen Handball. Am vergangenen Freitag ist Walter Schiel nach längerer Krankheit im Alter von 82 Jahren gestorben.

© SZ vom 05.06.2018 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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