Der Landkreis sieht sich bei einer möglichen Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium derzeit nicht unter Handlungsdruck. Dennoch soll die Kreisverwaltung den Kreisräten regelmäßig über anstehende Entwicklungen berichten, insbesondere darüber, ob die beabsichtigte neue organisatorische Ausrichtung des Gymnasiums Um- oder Erweiterungsbauten notwendig machen könnte. Für diese wäre der Landkreis als Sachaufwandsträger zuständig.
Die Erhöhung der Schülerzahlen durch die Umstellung von acht auf neun Schuljahre würde erst in knapp einem Jahrzehnt greifen, wenn ein erster neuer G9-Jahrgang die 13. Jahrgangsstufe erreicht. Allerdings, so schreibt die Kreisverwaltung in den Unterlagen zur jüngsten Kulturausschusssitzung, könnten neben organisatorischen auch pädagogische Anforderungen einen Raummehrbedarf auslösen. Bei der Einführung des G8 waren dies etwa Mensen und Aufenthaltsräume sowie Differenzierungsräume und Fachräume für Natur und Technik gewesen. Alle sieben Gymnasien im Landkreis hatten daraufhin solche neuen Räume erhalten.
Es sei "in unser aller Interesse, dass diese Hängepartie endlich beendet wird", fasste SPD-Kreisrätin Gabi Riehl die Stimmung bezüglich der künftigen gymnasialen Ausrichtung zusammen. Deshalb wollen die Kreisräte den bayerischen Landtag - nicht aber die Staatsregierung, wie es die SPD in ihrem Antrag vorgesehen hatte - auffordern, eine zügige Entscheidung zu treffen, die "eine gewisse Lebensdauer" hat, wie Landrat Thomas Karmasin (CSU) formulierte. Auch die einzelnen Schulen würden sich "nichts sehnlicher wünschen als eine Entscheidung", ergänzte Kreisschulreferent Christian Stangl (Grüne), der Direktoratsmitglied am Gymnasium Gröbenzell ist. Er wies aber auch darauf hin, dass der Landkreis sehr wohl weitere Räume bereit halten müsse, sollte etwa das Fach Informatik künftig in allen Zweigen unterrichtet werden.