Fürstenfeldbruck:Gott zum Mitnehmen

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Das Pfarrerehepaar Cornelia Palm und Wolfram Nugel will den Besuchern einen anderen Zugang zu Gott bieten. (Foto: Carmen Voxbrunner)

In der Brucker Erlöserkirche findet an diesem Wochenende eine moderne Glaubensveranstaltung statt

Von Katharina Knaut, Fürstenfeldbruck

Der Kaffeebecher ist für viele Menschen ein ständiger Begleiter, egal ob bei der Arbeit oder bei Verabredungen mit Freunden. Aber funktioniert dieses Prinzip auch mit Gott? Kann man ihn einfach im Alltag mitnehmen? Das wollen Pfarrer Wolfram Nugel und seine Frau Cornelia Palm mit der Gottesdienstreihe "Gott to go" erreichen, die sich am Sonntag fortsetzt. "Es geht darum, in der heutigen Zeit anzukommen, den Glauben zu erleben und ihn mitzunehmen", erklärt Nugel.

Die Veranstaltung am Sonntag steht unter dem Motto "Selig sind die Friedensstifter", basierend auf einem Wort aus den Seligpreisungen in der Bergpredigt Jesu. "Wir sind nicht alle Friedensnobelpreisträger", erklärt Nugel das Thema. Als Christ könne man sich aber im Friedensstifter wiederfinden. "Wir wollen zeigen, wie man das im Alltag umsetzen kann."

Besonders ist, wie die Thematik vermittelt wird: Es ist kein gewöhnliches Programm, das er mit seiner Frau und sechs anderen im Team entwickelt hat. Vielmehr sei es eine neue Form, in der Kommunikation und Austausch einen zentralen Stellenwert einnehmen, so Nugel. Die Teilnehmer sollen dabei auch kreativ werden können. "Normalerweise ist man beim Gottesdienst nur in der Rolle des Zuhörers", erklärt Palm. "Wir wollen die Besucher mit einbeziehen und sie ermutigen, sich zu beteiligen." Beispielsweise habe man verschiedene Stationen, an denen Bilder zu sehen sind und über die die Teilnehmer diskutieren sollen. Auch lasse man Besucher manchmal zu bestimmten Themen etwas schreiben, das anschließend in Gruppen besprochen wird.

Mit dieser besonderen Art der Gestaltung hoffen Nugel und Palm, Menschen zu erreichen, die Gott erfahren wollen, sich im Sonntagsgottesdienst aber nicht wiederfinden, weil er zu altmodisch gestaltet ist. "Es spricht Leute an, die eine andere Zeit und eine andere Form brauchen", erklärt Palm. Das Konzept werde vom Pfarrer der Erlöserkirche, in der die Gottesdienste stattfinden, unterstützt, so Nugel. Es gibt Überlegungen, bestimmte Formen in den normalen Gottesdienst einzubauen. Ein Wandel der Kirche zu mehr Kommunikation sei wichtig, findet Nugel. "Man muss sich den Menschen mehr zuwenden." So hoffen sie, wieder Eltern mit Kindern und Jugendliche zu erreichen. "Deswegen arbeiten wir auch mit moderner Musik", erklärt Nugel, der auch als Religionslehrer am Gymnasium Olching tätig ist. Statt einer Orgel erklingen Gitarre und Bass, auch englische Titel sind im Repertoire. Tatsächlich werden bei der Veranstaltung Jugendliche und Konfirmanden dabei sein. "Ebenso wie Menschen über 50. "Es ist ein sehr breites Spektrum",sagt Palm. Insgesamt kommen 35 Teilnehmer. Eine stabile Zahl, so Nugel. "Aber wir hoffen, dass in Zukunft noch mehr kommen werden."

Der Gottesdienst "Gott to go" findet Sonntag, 18. November, im Gemeindesaal der Erklöserkirche, Stockmeierweg 5, von 18 Uhr an statt.

© SZ vom 16.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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