Fürstenfeldbruck:Goethe in Tönen

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Konzert von Bach-Chor und -orchester

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Johann Wolfgang von Goethes "Harzreise im Winter" gehört - neben Heines "Deutschland. Ein Wintermärchen" - zu den größten lyrischen Beschreibungen Deutschlands. Doch während Heine als großer Spötter auftritt, drückt Goethe eine unglaubliche Bewunderung für die Schönheit der Natur aus. Die Stimmung, die Goethe in seinem Gedicht erzeugt, hat Johannes Brahms zu seiner Alt-Rhapsodie inspiriert, in der er die düsteren Strophen fünf bis sieben vertont hat. Doch Brahms war nicht der einzige Komponist, der Goethe-Verse vertonte. Drei von ihnen haben nun Bach-Chor und -Orchester ausgewählt, um damit einen Konzertabend zu gestalten.

Bach-Chor und -Orchester sind dafür bekannt, dass sie als ambitionierte Laienensembles nicht davor zurück schrecken, sich auch an große und schwierige Literatur zu wagen. Dabei beherrschen die Musiker unter der Leitung von Gerd Guglhör große Oratorien genauso wie weltliche Symphonien. Nun also intonieren sie bei ihrem Konzert am Samstag im Veranstaltungsforum Vertonungen von Goethe-Gedichten. Alle Werke stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Neben Brahms' Rhapsodie kommt dabei auch Beethovens Kantate "Meeresstille und glückliche Fahrt" von 1815 zur Aufführung. Das gleichnamige Gedicht erzählt von der Angst eines Seefahrers bei einer Flaute auf offenem Meer. Es ist nicht das erste Goethe-Gedicht, das Beethoven vertont hat. Mystisch wird es dann bei Felix Mendelssohn Bartholdys "Die erste Walpurgisnacht" - ein Gedicht, bei dem Goethe von Anfang an die Absicht hatte, dass es vertont wird. Doch sein Freund Carl Friedrich Zelter, den er dafür ausgesucht hatte, fühlte sich dazu nicht in der Lage. Dessen Schüler Mendelssohn allerdings hat sich 1832 an die Komposition gewagt und diese 1843 noch einmal komplett umgearbeitet. Ergänzt werden die drei Goethe-Vertonungen mit der Symphonie D-Dur von César Frank.

Goethe-Vertonungen mit Bach-Chor und -Orchester, Samstag, 3. Dezember, von 20 Uhr an im Stadtsaal des Veranstaltungsforums. Karten ab 27 Euro.

© SZ vom 01.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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