Einer 20 Jahre alten Studentin fährt am frühen Mittwochnachmittag der Schreck durch alle Glieder: Sie steht vor dem Münchner Hauptbahnhof und bemerkt, dass ihr jemand die Geldbörse aus der Handtasche gestohlen hat - offenbar im Gedränge, während sie mit dem Handy telefonierte. Ihr Verdacht fällt auf ein Paar, das sich zuvor in ihrer Nähe aufgehalten hat. Die Studentin läuft sofort zur Dienststelle der Bundespolizei. Eine halbe Stunde später hält sie ihre Geldbörse wieder in Händen, und ein 38-Jähriger aus dem Landkreis Traunstein und seine 21-jährigen Begleiterin aus Münchner sind vorläufig festgenommen worden.
Die junge Frau aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck habe "schnell und richtig reagiert", lobt sie ein Polizeisprecher am Tag nach dem Vorfall. Die bisherigen Ermittlungen lassen darauf schließen, dass das Paar die 20-Jährige genau beobachtet hatte. Als diese gegen 13.45 Uhr durchs Telefonieren abgelenkt war, griff der 38-Jährige offenbar in die geöffnete Handtasche und erwischte die Geldbörse mit 350 Euro. Der mutmaßliche Taschendieb verschwand anschließend mit seiner Begleiterin im Hauptbahnhof. Die Studentin konnte der Polizei eine ziemlich gute Beschreibung der beiden liefern. Es folgte die sofortige Auswertung der Bilder, die von den im Hauptbahnhof installierten Kameras aufgenommen werden. Eine Polizeistreife erkannte den 38-jährigen Tatverdächtigen sodann ein paar Minuten später im Bahnhofsbereich und nahm ihn vorläufig fest. Er hatte 235 Euro Bargeld bei sich. Etwa eine Stunde später kam die 21-jährige Freundin auf die Wache und erkundigte sich nach dem 38-Jährigen. Sie wurde von der bestohlenen Studentin eindeutig identifiziert und ebenfalls vorläufig festgenommen. Etwas später fanden Polizeibeamte die Geldbörse in einem Mülleimer des Hauptbahnhofs. Alle Karten und Dokumente waren noch vorhanden - das Bargeld jedoch fehlte.