Fürstenfeldbruck:Gegen das Vergessen

Wer das Stück "Ich erinnere mich genau" in der Brucker Aumühle verpasst hat, kann es nun in Puchheim und Mammendorf erleben. (Foto: Günther Reger)

Nach der erfolgreichen Aufführung im Herbst ist das Theaterstück "Ich erinnere mich genau" erneut zu sehen

Von Isolde Ruhdorfer, Fürstenfeldbruck

Am Anfang nehmen sie es noch mit Humor. Doch als die Krankheit immer weiter fortschreitet, wird es schwieriger, nicht zu verzweifeln. Das Theaterstück "Ich erinnere mich genau" erzählt die berührende Geschichte einer Frau, die an Demenz erkrankt. Anfangs optimistisch, entschließt sich ihre Tochter, sie selbst zu pflegen, stößt jedoch an ihre Grenzen.

Insgesamt wurde das Stück bereits über 100 Mal bayern- und deutschlandweit aufgeführt, nun ist es auch in Mammendorf und Puchheim zu sehen. Vergangenen November gab es bereits eine Aufführung in Fürstenfeldbruck. Der Abend war ein voller Erfolg. Zwar sei nicht so viel Publikum da gewesen, wie erhofft, bedauert Seniorenbildungsreferentin Anette Koller. Etwa 50 Zuschauer seien da gewesen, ein Zeichen dafür, dass Demenz immer noch ein schwieriges Thema sei. "Aber der Abend war sehr intensiv". Das anschließende Publikumsgespräch sei demnach für viele besonders wichtig gewesen. Es dient dem gegenseitigen Austausch, aber auch persönliche Fragen an die Schauspielerinnen sind möglich. Unter den Zuschauern befanden sich viele pflegende Angehörige und Betreuer, die ähnliche Erfahrungen, wie im Stück dargestellt, gemacht haben. "Das arbeitet in vielen", erklärt Anette Koller. Und: "Viele fühlen sich von den Ärzten allein gelassen und überfordert". Deshalb wird es bei den Aufführungen auch einen Informationsstand für die Gäste geben. Dort stellt unter anderem die Caritas ihren Demenzkoffer vor, der zahlreiche Materialien rund um die Krankheit enthält. Denn das 65-minütige Stück soll den Menschen den Mut geben, früh genug Hilfe anzunehmen.

Theaterstück "Ich erinnere mich genau"; Mammendorf, 17. März, 19.30, Pfarrsaal; Puchheim, 25. April, 19.30, Puc, Bela Bartok-Saal

© SZ vom 16.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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