Fürstenfeldbruck:Gefällige Kunst

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"Hommage an Griechenland", heißen die farbenfrohen Darstellungen von Antonino Niosi. Im Vordergrund: Skulpturen von Tilly Mertz. (Foto: Günther Reger)

Ausstellung der Puchheimer Gruppe "QuadrArte" in der Sparkasse

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Vier Künstler und ein Titel, der stark an eine Shakespeare-Komödie erinnert. So kommt die aktuelle Ausstellung in der Sparkasse Fürstenfeldbruck daher. "Wie es uns gefällt!" heißt es, gezeigt werden Werke von Mitgliedern der jungen Puchheimer Künstlergemeinschaft "Quadrarte". Und wie es der Titel verspricht, scheint es, als ob die Künstler vor allem das zeigen, was ihnen am besten gefällt. Eine inhaltliche Klammer gibt es nicht, ganz im Gegenteil, die Werke stehen in keinem Bezug zueinander. Und so kommt es, dass "gefällig" tatsächlich das erste Adjektiv ist, mit dem man den Eindruck der Ausstellung beschreiben will.

Der Fotograf Thomas Hoffrichter zeigt eine Reihe von Waldfotografien, die ästhetisch komponiert sind und durch den Kontrast zwischen leuchtend grünen Blättern und grau-braunen Stämmen wirken. Heraus sticht bei ihm ein Trio von Aufnahmen: Die erste, "Gefällt" zeigt das "Skelett" eines Baumes. Die Äste liegen so auf dem Boden, wie sie gewachsen sind, nur das verbindende Element, der Stamm fehlt. Unweigerlich muss man an das Gerippe eines Wals denken. Daneben hängt "Gestapelt", der Blick auf einen Stapel gesägter Bretter. Den Abschluss macht "Verfeuert", die Aufnahme von einem lodernden Kaminfeuer.

Ein breites Spektrum ihrer Motive und Techniken zeigt Ursula Peukert. Zwei düstere, aber farbenkräftige abstrakte Acrylgemälde umrahmen bei ihr zwei zarte Landschaftsgemälde. "Heimat" zeigt in weichen Farben den Blick über ein grünes Feld, am rechten Rand ist unscharf ein Hof neben einem Weiher zu erkennen. Im Himmel schiebt sich eine bedrohlich graue Wolke vor ein gelb und blau strahlendes Wolkenband. "Mohn in voller Blüte" zeigt ein kleines Feld mit leuchtend rotem Mohn vor einer Feld- und Waldkulisse. Etwas aus dem Rahmen fallen "Traumfänger I und II", bei denen jeweils eine goldene Scheibe mit aufgedruckten Begriffen umrahmt ist, einmal mit positiven wie "Glück & Freude" und "Wohlbefinden", einmal mit negativen wie ""Schlaflos", "Sorgen", "Unruhe".

Gleich einer Traumwelt kommen auch die Gemälde von Tilly Mertz daher. Sie zeigen in vielen bunten Farben Frauen in exotischen Situationen, etwa umringt von großen Wildkatzen. In "Urknall" werden zahlreiche bunte Punkte von einem goldenen Mittelpunkt weggeschleudert, im Kontext der daneben hängenden Bilder wirkt die Komposition wie ein Pfauenrad. Bei "Wassermann" blickt der Betrachter durch Schilfrohre verstohlen auf einen gutmütig wirkenden Wassergott mit Dreizack. Verziert ist das Bild mit aufgeklebten Steinchen, Glasperlen und Muscheln.

Passend zu Mertz' Wassergott präsentiert Antonino Niosi eine Reihe von Gemälden, die den Titel "Hommage an Griechenland" tragen. Inspiriert von den Motiven antiker Vasen, zeigen sie griechische Krieger in verschiedenen Situationen, etwa im Kampf und bei der Rast. Außerdem sind mythologische Figuren wie Atlas und ein Zentaur zu sehen. Durch die intensiven, völlig unnatürlichen Farben, die Niosi verwendet - jedes Bild hat seinen eigenen Ton - bekommen die Motive dabei eine faszinierende Aura.

Ausstellung "Wie es uns gefällt!" in der Sparkasse Fürstenfeldbruck, zu sehen von Donnerstag, 14. Januar, bis Freitag, 5. Februar.

© SZ vom 14.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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