Fürstenfeldbruck:Fürstenfeldbrucks schöne Seiten

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Mit einem fortgebildeten Personal sind die Stadtführungen wieder angelaufen

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Die Corona-Pandemie hat in Fürstenfeldbruck über Monate hinweg weder offene noch gebuchte Stadtführungen ermöglicht. "Nachdem die Auflagen gelockert wurden, geht es endlich wieder los", freuen sich die Mitglieder des Vereins "Fürstenfeldbrucker Gästeführer" (FGF) sowie die in der Stadtverwaltung zuständigen Mitarbeiter der Tourismusabteilung, Claudia Metzner und ihr Team, wieder Führungen vermitteln. Obwohl die Gästeführer lange auf Einnahmen verzichten mussten, blieben sie nicht untätig, sondern nutzten die lange Pause für Fortbildungen. Zuletzt stand ein Seminar zum Thema "Storytelling & Co" auf dem Programm, wofür die Museumspädagogin und Archäologin Doris Hefner gewonnen werden konnte.

Bezogen auf Goethes Ausspruch "Übrigens ist mir alles verhasst, was mich bloß belehrt, ohne meine Tätigkeit zu vermehren oder unmittelbar zu beleben" vermittelte Hefner wichtiges "Handwerkszeug", das eine gute Führung garantieren soll. Ziel müsse es sein, dass sich die Teilnehmer nachher nicht belehrt fühlten, sondern in Zufriedenheit und mit der Gewissheit nach Hause gingen, im Rahmen eines Erlebnisses viel Neues erfahren zu haben. Im Seminar ging es um Sprachtechniken, Einsatz von Gestik und Mimik und Haltung. Zu den Führungstechniken gehört auch das "Storytelling", das Erzählen von lebendigen Geschichten über Ereignisse oder Sehenswürdigkeiten, was eine Führung abwechslungsreich und spannend mache.

"Blickt man auf Bewertungen von Führungen durch Teilnehmer vor der Pandemiezeit, könnte man versucht sein zu sagen, die Brucker Gästeführer brauchen das eigentlich nicht, weil die Führungsnoten ohnehin stets im Einserbereich liegen", erzählt die Vorsitzende und nimmt damit Bezug auf die Darstellung von Claudia Metzner, nach der 2018 ein Bewertungsdurchschnitt von 1,5, für 2019 von 1,3 und für 2020 gar nur von 1,0 erreicht wurde. "In der Pandemiezeit hatten wir keine Möglichkeit uns fit zu halten und uns zu verbessern, daher ist uns das aus dem Gästeführer-Budget der Stadtverwaltung finanzierte Seminar sehr willkommen gewesen", verrät Bettina Lampart-Heinemann. So gerüstet hoffen die Gästeführer, dass wieder Führungen gebucht werden.

Laut einer Statistik, die Claudia Metzner führt, wurden im Jahr 2019 55 Führungen vermittelt. 2020 begann dann recht zuversichtlich, so dass ein neuer Rekord zu erwarten war. "Doch dann mussten wegen Corona 13 Buchungen abgesagt werden, sodass bei etwa 20 Schluss war. Zudem konnten von 21 geplanten offenen Stadtführungen nur neun durchgeführt werden. Am häufigsten wurden Themen-, beziehungsweise Schauspielführungen besucht, gefolgt von klassischen Stadtrundgängen, Kloster- und Kinderführungen. Auch die zweieinhalbstündige Wanderung auf den Spuren von Bruck und Fürstenfeld stößt zunehmend auf Interesse. "Nachdem die Buchungen langsam angelaufen sind", hofft die Vorsitzende auf vielen Buchungen.

© SZ vom 08.11.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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